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Emilie Schindler: eine vergessene Heldin

Shownotes

Emilie Schindler (geb. Pelzl) wächst in Mähren bei ihrer Familie auf. Sie erlebt zwei Weltkriege mit, beim ersten ist sie noch ein Kind. Den Zweiten Weltkrieg verbringt Emilie gemeinsam mit ihrem Mann Oskar Schindler mit einer so inspirierenden und lebensgefährlichen Mission, dass sie vierzig Jahre später von Steven Spielberg verfilmt werden wird. In einer Zeit, in der sowohl Jüd:innen, als auch so genannte "Judenfreunde" von den deutschen Nazis umgebracht, gequält oder zur Arbeit gezwungen werden, entscheidet sich Emilie für ein gefährliches Doppelleben. Tagsüber verbringt sie ihre Zeit damit, Jüd:innen zu retten, ihnen Lebensmittel und Medikamente zu besorgen - und abends trifft sie sich mit den Frauen angesehener Nazis.

Wer war die Frau, die in Spielbergs "Schindlers Liste" lediglich in 3 Szenen auftaucht und als betrogene wie passive Ehefrau dargestellt wird? Was hat sie zur Rettung von über 1300 Jüd:innen beigetragen und wie konnte es sein, dass sie aus der Geschichte gestrichen wurde? In dieser Podcastfolge reisen Magdalena und Marlies mit euch zurück in den Zweiten Weltkrieg. Wir erzählen die Geschichte hinter Schindlers Liste neu - aus einer Perspektive, aus der sie bisher noch nie erzählt wurde - die von Emilie Schindler.

Buchempfehlungen aus der Folge
Erika Rosenberg - Ich, Emilie Schindler. Erinnerungen einer Unbeugsamen
Rutger Bregman - Moralische Ambition. Wie man aufhört, sein Talent zu vergeuden, und etwas schafft, das wirklich zählt [Franke Frei - Überfällig](Franka Frei - Überfällig)

Wenn ihr Interesse an einer Kooperation mit uns habt, meldet euch bei papasganzerstolz@lionflence.com Bei Fragen, Anregungen oder Folgen-Wünschen meldet euch hier: kontakt@papasganzerstolz.de

Hosts: Magdalena Emilia (Recherche) & [Marlies Johanna] (https://www.instagram.com/marliesjohanna/)
Produktion: Martin Heckner Musik und Sound: Moritz Finn Kleffmann (Kleffmann Creative Co.)

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Transkript anzeigen

00:00:00: Hallo, Marlis. - Hallo, Magdalena.

00:00:02: Hallo, liebe Puppies. Schön, dass wir uns wieder hören.

00:00:05: Warte mal, ich hatte noch ein Feedback mitgebracht, glaub ich.

00:00:09: Cool, ich hab mich noch heute Morgen geschaut,

00:00:11: ob ich mir noch ein Feedback raus suche.

00:00:13: Dann dachte ich, vielleicht hat Marlis sie rausgesucht.

00:00:17: So, soll ich vorlesen? - Ja.

00:00:18: Hallo, ihr Lieben.

00:00:19: Ich verfolge euren Podcast seit der ersten Folge.

00:00:22: Ich liebe Ihnen. Vielen Dank für eure tolle Arbeit.

00:00:25: Eure letzte Folge hat mich sehr berührt.

00:00:27: Ihr seid sehr nahezu bekannt und habt sie super thematisiert.

00:00:31: Unglaublich wertschätzend und vollkommen ehrlich.

00:00:34: Ich komme aus Stuttgart.

00:00:35: Dort gibt es den Tod-Var, eine Zeitung,

00:00:37: die das gleiche Prinzip verfolgt, wie in Linda Story erwähnt.

00:00:41: Dort bin ich seit ein paar Monaten tätig

00:00:44: und teile ehrenamtlich Kleidung, Etc. an Obdachlose.

00:00:47: Das Wort "die Bezeichnung" wird sehr kritisch gesehen.

00:00:50: Menschen aus.

00:00:51: Die Geschichten sind teilweise zu einfach,

00:00:53: um dort zu landen, wo diese Menschen sich befinden.

00:00:57: Oder ein Wasserschaden.

00:00:58: Jeder kann an jeder Stelle in seinem Leben dort landen.

00:01:01: Das ist auch was, was ich immer wieder denke.

00:01:03: Bei Linda war es eine Trennung

00:01:06: bzw. Ausbeute durch ihren Partner.

00:01:08: Ja, voll.

00:01:09: Wie schnell das gehen kann.

00:01:11: Für alle, die die Folge noch nicht gehört haben,

00:01:14: wir haben über Obdachlosigkeit gesprochen.

00:01:16: Eine Person, die in Obdachlosigkeit gelangt ist.

00:01:19: Im letzten Jahr haben wir ein Workshop angeboten,

00:01:22: in dem wir das Thema Armut aufgearbeitet haben.

00:01:25: Das ist ein Thema, das die Menschen ohne Obdach.

00:01:28: Ich habe euch im Anhang das Kinderinterview angehangen.

00:01:31: Ich finde es schön,

00:01:33: was die Kinder für Gedanken über Armut haben.

00:01:36: Das Projekt ist unfassbar toll geworden.

00:01:38: Leider ist die Website nicht online.

00:01:40: Vielen Dank, dass ihr das Thema aufgegriffen habt.

00:01:43: Das sollte mehr Angehör gewinnen.

00:01:45: Ein kleiner und noch relevante Punkt hat mir etwas gefehlt,

00:01:48: auch was gesellschaftkritisch angeht.

00:01:51: Wir als Gesellschaft bauen feindliche Architektur,

00:01:54: die am Boden mit Metallspitzen unbewohnbar gemacht.

00:01:57: In der Stadt werden ein Personensitzer aufgestellt,

00:02:00: die nicht einladend gestaltet werden,

00:02:02: nicht zum Bleiben einladen oder ein Liegen verhindern.

00:02:05: Auch an Bahnhöfen ist diese Architektur zu erkennen.

00:02:08: Ich könnte kotzen, wofür zahle ich da hin.

00:02:11: Das war beim Hauptbahnhof in Leipzig auch so.

00:02:13: Da läuft ja immer richtig laut Musik,

00:02:15: damit die nicht schlafen können.

00:02:17: Ja, letztendlich ist ja auch,

00:02:19: dass wir keinen Zugang zu öffentlichen Schletten haben,

00:02:22: sondern auch Architektur quasi.

00:02:24: Ja, es ist richtig rührend,

00:02:27: was für liebe Nachrichten uns auch geschickt hat.

00:02:30: Vor allem jetzt auch zu der Linda-Rennings-Folge

00:02:32: haben wir echt noch mal mehr Nachrichten.

00:02:35: Zumindest hatte ich das Gefühl bekommen, als zu anderen Folgen.

00:02:38: Also, es scheint richtig, was in euch bewegt zu haben.

00:02:41: Und ich finde es auch voll schön,

00:02:43: einfach wie viel Resonanz es gezeigt hat.

00:02:47: Ja, das hat mich auch sehr gefreut.

00:02:50: Und wir haben auch noch mal ein Feedback bekommen

00:02:53: zu einer anderen Folge, nämlich zu der Cordula Pflaumfolge.

00:02:57: Und zu der bekommen wir auch tatsächlich immer wieder Nachrichten.

00:03:00: Das finde ich voll schön.

00:03:02: Ich muss sagen, es ist eine von den Folgen,

00:03:04: wo ich dachte, dass sie unspektakulärer ist.

00:03:07: Aber irgendwie scheint die auch viele von euch zu inspirieren.

00:03:10: Da hat jetzt auch jemand geschrieben,

00:03:12: "Liebe Marlies, liebe Magdalena,

00:03:14: ich höre euren Podcast mit großer Begeisterung

00:03:17: und bin immer wieder beeindruckt von eurer gründlichen Recherche

00:03:20: und Semester meiner Erzieherausbildung an der Berufsschule."

00:03:23: Kürzlich haben wir im Unterricht über Gleichberechtigung

00:03:26: und die Benachteiligung von Frauen im bestimmten Berufsfeldern.

00:03:30: Dabei fiel mir eure Podcastfolge Cordula Pflaum,

00:03:32: wenn Frauen Männerwelten erobern, sofort ein.

00:03:35: Ich habe sie meiner Klasse empfohlen.

00:03:37: Unsere Lehrerin hat uns daraufhin als Hausaufgabe aufgegeben,

00:03:40: die Folge anzuhören und gemeinsam darüber zu reflektieren.

00:03:44: Die Diskussion, die daraus entstanden ist, war unglaublich bereichernd.

00:03:48: Sie hat eine wichtige Impulse für unsere Gespräche geliefert.

00:03:51: Im Namen meiner gesamten Klasse und unserer Lehrerin

00:03:54: möchte ich euch herzlich für eure wertvolle Arbeit danken.

00:03:57: Euer Podcast ist eine Bereicherung.

00:03:59: Wir freuen uns auf viele weitere inspirierende Folgen.

00:04:02: Die liebste Grüße aus Hamburg.

00:04:04: Danke schön. - Ich bin schön.

00:04:06: Vielen Dank, uns freut es richtig arg.

00:04:08: Es hat uns sehr gehört. - Auch die Sophimeriz-Folge.

00:04:11: Da habe ich auch schon ein paar Nachrichten bekommen,

00:04:14: die das auch in ihren Klassen geben,

00:04:17: um den Zeitgeist besser zu verstehen und richtig schön irgendwie ...

00:04:22: Wir freuen uns auf jeden Fall immer über eure Nachrichten,

00:04:25: auch über kritische Nachrichten, über alles mögliche.

00:04:28: Schickt uns immer eure Gedanken.

00:04:30: Auch diese Folge, das ist jetzt auch eine Folge, die auch ...

00:04:34: Ich habe letztens eine Fragerunde gemacht

00:04:36: und nach Ideen oder Wünschen gefragt für Folgen.

00:04:40: Das ist jetzt eine Folge, die auf den Wunsch von der Followerin hin.

00:04:44: Das ist jetzt auch eine Folge, die sich auf die Followerin entstanden ist.

00:04:48: Ich habe angefangen, über die ganzen Personen,

00:04:51: die mir geschickt wurden, irgendwie so ARD-Dokumentationen anzugucken.

00:04:55: Hab da draufgeklickt und war so, das wird die nächste Folge.

00:04:59: Krass, Spund. - Und ...

00:05:01: Wir haben dieses Mal regulär mit einem Feedback angefangen,

00:05:04: aber ich habe keine reguläre Einstiegsfrage für dich.

00:05:07: Die kommt erst nach der kleinen Einleitung.

00:05:10: Weil ich möchte dich nicht spoilern.

00:05:12: Auch von jetzt, okay, jetzt sind wir wieder ein bisschen heiter.

00:05:16: Von der Stimmung, es wird jetzt leider nicht mehr heiter.

00:05:19: Es ist wieder ein ernstes Thema.

00:05:21: Ich hoffe, dass euch die Folge gefällt.

00:05:23: Und ich würde sagen, ich starte jetzt einfach.

00:05:26: Und die Triggerwarnung gibt's auch ...

00:05:28: jetzt schon.

00:05:30: Es wird gleich über die Verbrechen der Nazi-Zeit gehen.

00:05:35: Also ganz, ganz, ganz, ganz schlimme Verbrechen.

00:05:38: Ich werde natürlich davon absehen,

00:05:41: viele, viele Details zu sagen.

00:05:43: Also das werde ich nicht machen.

00:05:45: Ich werde keine krassen Beschreibungen machen.

00:05:48: Aber hier und da wird's trotzdem zu Beschreibungen kommen.

00:05:51: Natürlich ist das große Thema auch sehr belastend.

00:05:53: Das heißt, wenn ihr euch dafür nicht bereit fühlt,

00:05:56: dann holt euch jemanden dazu oder es gibt die Folge.

00:05:59: Und damit würde ich jetzt auch schon mal anfangen.

00:06:02: Bist du bereit? - Ja.

00:06:04: Das ist Papas ganzer Stolz.

00:06:06: (Dynamische Musik)

00:06:08: Wir reisen jetzt nach Washington, D.C.

00:06:10: und zwar im November 1993.

00:06:13: Emilia sitzt im Publikum einer großen Premiere.

00:06:17: Sie kennt dort fast niemanden.

00:06:19: Große Persönlichkeiten wie Hillary Clinton

00:06:22: sind die größten Menschen, die sich in der Welt

00:06:25: in der USA und in der USA verbreiten.

00:06:28: Sie haben die

00:06:34: die größten Menschen, die sich in der USA verbreiten.

00:06:37: Sie kennen dort fast niemanden.

00:06:39: Große Persönlichkeiten wie Hillary und Bill Clinton

00:06:43: sind anwesend.

00:06:45: Also es ist schon wirklich eine sehr große Premiere.

00:06:48: Zwar weiß sie nicht so ganz genau, was auf sie zukommen wird,

00:06:51: aber nachdem sie bei den Dreharbeiten für die Abschlusszene

00:06:54: in Israel war, ist da schon so ein gewisses Bauchgefühl.

00:06:57: Nur wenige Monate vorher

00:06:59: flatterte eine Einladung von Steven Spielberg

00:07:02: persönlich in ihrem Briefkasten.

00:07:04: Er hat eine sehr große Geschichte.

00:07:06: Ich habe vor etwa zehn Jahren das erste Mal

00:07:08: die unvergleichliche Geschichte gelesen,

00:07:10: in der sie und mehr als 1.300 weitere Juden

00:07:13: durch Oscar Schindler von den Todeslagern der Nazis gerettet wurden.

00:07:17: Emilia sollte jetzt nach Israel fahren,

00:07:20: um gemeinsam mit anderen überlebenden Juden

00:07:23: bei der Schlusszene mit dabei zu sein.

00:07:26: Und als sie dann dort ankommt,

00:07:28: sieht sie ganz viele Gesichter wieder,

00:07:31: die sie nach Ende des Krieges nie vergessen konnte.

00:07:34: Und natürlich auch zu tiefstrauriges Wiedersehen.

00:07:37: Und die Menschen dort, also all die Juden,

00:07:39: die wissen auch sofort, wer sie ist.

00:07:42: Ganz anders als Spielberg, der sie jetzt fälschlicherweise

00:07:45: als eine der Geretteten eingeladen hatte.

00:07:48: Und jetzt, gut sechs Monate später,

00:07:50: sitzt Emilia im Kinosaal und blickt erstaunt auf das,

00:07:53: was sie da sieht.

00:07:55: Der Film ist hervorragend, denkt sie.

00:07:58: Doch zugleich weiß sie nicht, was sie fühlen soll.

00:08:01: Ist sie wütend, traurig, enttäuscht?

00:08:04: Oder reiht sich der Film einfach nur als eintragisches Ereignis

00:08:09: in ein Leben voller tragischer Ereignisse aus Emilias Leben ein?

00:08:13: Ihr wird immer klarer, dass der Film ihr Leben erzählt.

00:08:17: Und das ohne Emilia überhaupt richtig zu erwähnen.

00:08:21: Die bewegenden Bilder auf der Leinwand zeigen sie

00:08:24: oder die Schauspielerin, die sie darstellen soll,

00:08:27: ganze drei Male.

00:08:29: Und die Hauptperson, Oskar, als Held aus dem Film hervorgeht,

00:08:32: verschwindet Emilia als Randerscheinung unwichtiger Notiz

00:08:36: und nicht erwähnenswerte Gestalt der Geschichte.

00:08:39: Und jetzt kommt meine Einschicksfrage.

00:08:43: Hast du eine Vermutung über welchen Film ich hier spreche?

00:08:47: Ja, stimmt, lass Lüster, aber ich hab ihn nicht gesehen, muss ich sagen.

00:08:51: Ja, das wäre meine nächste Frage gewesen.

00:08:53: Ich habe den Film auch nie gesehen.

00:08:55: Ich hab mir auch vorgenommen, dass ich ihn mir auf jeden Fall erst angucke,

00:09:01: nachdem ich dieses Skript geschrieben habe.

00:09:04: Und es liegt daran, dass der Film nicht so ganz an der Realität ist,

00:09:10: obwohl er eigentlich den Anspruch erhebt, ganz an der Realität zu sein.

00:09:14: Und für alle, also ich meine diejenigen, die den Film schon geschaut haben,

00:09:19: Schindlers Liste von Steven Spielberg, die wissen auf worum es da geht.

00:09:23: Und für alle, die es nicht wissen, also der Film Schindlers Liste,

00:09:26: der handelt eben von Oscar Schindler,

00:09:28: der wird am Anfang der Geschichte als ein Nazi dargestellt,

00:09:32: der sich dann im Verlauf des Filmes zu einem Retter der Juden entwickelt.

00:09:37: Und das ist schon so eine erste Ungenauigkeit,

00:09:40: weil tatsächlich kann man nicht davon sprechen,

00:09:42: dass Oscar Schindler tatsächlich quasi ein Nazi-Idiologe war.

00:09:48: Also er hat an die Nazi-Idiologie nicht geglaubt, von Anfang an nicht.

00:09:52: Wenn überhaupt, könnte man ihn als Mitläufer bezeichnen.

00:09:55: Wobei auch da die Frage ist, können wir das wirklich?

00:09:57: Das könnt ihr euch vielleicht am Ende der Folge besser beantworten.

00:10:01: Auf jeden Fall ist es so, dass Emilie Schindler,

00:10:04: die eigentlich unfassbar viel zu dieser Geschichte,

00:10:08: die ja eben auf wahren Begebenheiten beruht, beigetragen hat,

00:10:12: die wird gar nicht erwähnt und stattdessen halt nur als so die betrogene Ehefrau

00:10:17: von diesem Oscar dargestellt,

00:10:21: die irgendwie gar nicht so wirklich was mit der ganzen Geschichte zu tun hat.

00:10:26: Und ich würde sagen, wir erzählen deswegen heute die Geschichte

00:10:33: von Schindlers Liste.

00:10:34: Aber wir erzählen sie so, wie sie wirklich passiert ist

00:10:38: und vor allem aus einer Perspektive, aus der sie noch nie erzählt wurde.

00:10:41: Und das ist die Perspektive der vergessenen Schindler,

00:10:45: Emilie Schindler.

00:10:47: Und hast du das so, hat sie ein Buch darüber geschrieben wieder?

00:10:50: Ja, genau. Also sie hat eine Biografie veröffentlicht

00:10:53: und inzwischen gibt es auch viele Dokumentationen über sie.

00:10:56: Und ich habe ihre Biografie gelesen.

00:10:59: Cool.

00:11:00: Also, beziehungsweise sie hat es nicht selber gelesen,

00:11:03: sondern eine sehr gute Freundin von ihr.

00:11:06: Hat es nicht gelesen, sondern geschrieben, hat es geschrieben.

00:11:09: Ich habe dir ... Kannst du das Bild sehen?

00:11:12: Ja, ich kann das Bild sehen, ja.

00:11:14: Cool. Das ist das Cover vom Film Schindlers Liste.

00:11:19: Also, dieses ganz berühmt ...

00:11:21: Vielleicht willst du es einfach beschreiben.

00:11:23: Man sieht halt ein Schwarz-Weiß-Foto.

00:11:26: Also, im Vordergrund steht ein kleines Mädchen mit einer roten Jacke.

00:11:31: Aber ansonsten ist das Bild komplett Schwarz-Weiß.

00:11:33: Also, auch nur die Jacke des Mädchens ist rot.

00:11:36: Und im Hintergrund stehen ganz viele Menschen, die ...

00:11:40: zum Teil auch ...

00:11:44: Wie heißt das? Uniform tragen und zum Teil auch zivil gekleidet sind.

00:11:49: Und alle gucken irgendwie so ein bisschen auf das Mädchen.

00:11:52: Aber also, zumindest die zwei vorne stehen, Mann und Frau.

00:11:56: Und die anderen, die gucken so ein bisschen hin und her.

00:12:00: Ich weiß nicht, ob die ...

00:12:02: ob die betroffen aussehen.

00:12:03: Das Mädchen hat auf jeden Fall das Guck aus in die Ferne.

00:12:06: Ja, voll.

00:12:07: Vielleicht auch die ...

00:12:09: Also, ganz viele von den Personen tragen auch Erkennungsmarken.

00:12:13: Also, das sind Juden.

00:12:15: Ja, gut, das habe ich nicht gesehen dafür, was zu klein.

00:12:18: Ja, also, ich glaube auch, das war nicht scharf genug dafür.

00:12:22: Und einiges, also, ansonsten sind da halt noch so SS-Wachmänner.

00:12:26: Ich habe jetzt noch ein Bild für dich.

00:12:28: Das ist Emilia in ihren jungen Jahren.

00:12:31: Ja.

00:12:32: Sie hat so ... Also, sie hat ... Sie lacht freundlich.

00:12:35: Sie hat ein ...

00:12:37: Also, sie sieht gesund aus und hat ...

00:12:41: Also, sie sieht nicht abgemagert aus, da gibt es Sinn.

00:12:45: Sie sieht jetzt auch nicht dick aus, aber sie sieht halt einfach so aus,

00:12:48: dass sie eben nicht Hunger leidet oder sonst irgendwas.

00:12:51: So wie wir auch.

00:12:52: (Lachen)

00:12:53: Wow.

00:12:54: Na ja, ich finde, bei der Zeit ist das ja gar nicht so ...

00:12:58: gar nicht so üblich, quasi, wenn man im Krieg aufwächst.

00:13:01: Also, für deshalb habe ich das jetzt gesagt. - Ja.

00:13:04: Und ihre Haare sind geflochten, sehr kompliziert geflochten.

00:13:07: Ähm, und mehr sieht man eigentlich auch nicht.

00:13:10: Ja. - Ja.

00:13:11: Emilia wird am 22. Oktober 1907

00:13:16: als Emilia-Pelzel in Meeren geboren.

00:13:19: Und fällt ihr vielleicht direkt was auf an dem Jahr 1907?

00:13:23: Ähm ...

00:13:25: Nee, muss zu mir was auffallen?

00:13:27: Also, ich hab's gestern mit Chris ausprobiert,

00:13:30: und ihm ist es aufgefallen, aber es muss dir natürlich nicht auffallen.

00:13:34: Das ist nur so, 1907 ist auch noch vor dem ersten Weltkrieg.

00:13:37: Ja, gut, ja, das war mir klar, ja.

00:13:39: Also, sie hat beide Kriege mit. - Also, ich das ja auszurenden.

00:13:43: Genau, sie wird nämlich im Laufe ihres Lebens

00:13:45: in der Welt leben.

00:13:46: Ich dachte jetzt, dass 1907 irgendwas passiert ist,

00:13:49: wie der Weimarer Vertrag wurde unterschrieben,

00:13:51: oder irgendwie sowas. - Nee, nee, nee.

00:13:54: Und Chris weiß halt 18. - Das ist so wow.

00:13:56: Das ist die einzige Jahr, dass ich hier ausgeführt habe.

00:13:59: Ja.

00:14:00: (Lachen)

00:14:01: Nee, nee, nee. - Keine Sorge.

00:14:04: (Lachen)

00:14:05: Nee, nee.

00:14:06: Sie wächst sehr schön auf im Zwarfnimm-Gutshof,

00:14:09: gemeinsam mit ihrem Bruder und ihren Eltern.

00:14:12: Und die helfen dort doch immer viel mit.

00:14:14: Und die bei der Ernte und was es da noch alles so gibt.

00:14:17: Im Alter von sieben Jahren, also 1914,

00:14:20: wissen wir ja, da bricht dann der erste Weltkrieg aus.

00:14:23: Und ihr Vater wird auch eingezogen.

00:14:25: Als der Krieg dann zu Ende ist,

00:14:27: also, sie spricht auch nicht viel über den ersten Weltkrieg,

00:14:31: ich denke mal, dass sie sich wahrscheinlich auch nicht so gut

00:14:34: daran erinnert, erwarten sie natürlich den Vater,

00:14:36: als der wieder zu Ende ist, der Krieg.

00:14:38: Und sie erinnert sich dann noch daran,

00:14:40: wie die Mutter auch ganz viele Kuchen gebacken hat

00:14:43: und ich weiß nicht, ob das jetzt für euch so präsent ist,

00:14:46: aber während dem ersten Weltkrieg war das auf jeden Fall so,

00:14:49: dass die Kriegspropaganda noch sehr gut funktioniert hat.

00:14:52: Also, da gab es nämlich noch nicht,

00:14:55: wie dann später im zweiten Weltkrieg,

00:14:57: schon Kriegsverwundete,

00:14:59: sondern man hat die halt eben in den Krieg geschickt

00:15:01: und hat halt mehr oder weniger Propagandavideos gemacht.

00:15:04: Oder auch Propagandazette verteilt,

00:15:07: in denen der Krieg halt schon auch eigentlich

00:15:09: als eine gute Sache dargestellt wurde.

00:15:11: Und als dann die ganzen Kriegsverwundeten zurückgekommen sind,

00:15:14: waren alle total überrascht.

00:15:17: Und das halt im negativsten Sinne,

00:15:19: weil natürlich die Soldaten schwer traumatisiert zurückgekommen sind.

00:15:25: Auch der Vater von Emilia, der hatte Malaria und eine Herzkrankheit

00:15:30: und ist jetzt auch bis an sein Lebensende ans Bett gefesselt.

00:15:33: Und da ist so ein bisschen diese Propagandablase

00:15:36: aller spätestens geplatzt.

00:15:38: Und deswegen hat dann die Kriegspropaganda

00:15:40: im zweiten Weltkrieg auch nicht mehr so gut funktioniert

00:15:42: wie im ersten Weltkrieg.

00:15:44: Und jetzt ist es so, dass Emilia, ihr Bruder und ihre Mutter,

00:15:48: die Arbeit selbst, also von dem Gutshof komplett alleine bewältigen

00:15:53: und eben auch den Vater pflegen.

00:15:55: Und im Herbst 1926 ist Emilia jetzt gerade dabei,

00:16:00: gemeinsam mit ihrer Großmutter Kartoffeln einzukellern

00:16:03: und Obst einzubecken.

00:16:05: Und da betreten zwei Männer ihren Hof.

00:16:09: Ein älterer Mann und ein jünger Mann.

00:16:11: Emilia tritt jetzt vor das Haus

00:16:12: und sie sieht jetzt in die neugierigen Augen der Männer.

00:16:15: Und der Ältere von ihnen beginnt jetzt mit Emilia zu reden.

00:16:19: Wir sind hier, um ihnen Maschinen zur Versorgung ihres Hauses

00:16:23: mit Elektrizität vorzustellen.

00:16:25: Also damals ganz im Gegensatz zu heute

00:16:28: gab es eben noch keine Elektrizität in Häusern.

00:16:31: Und das sind jetzt quasi wie so zwei Vertriebler,

00:16:33: die jetzt Maschinen für Elektrizität vorstellen wollen.

00:16:37: Und der ältere Mann, der erzählt jetzt Emilia

00:16:39: alles über den Bau und die Funktionen.

00:16:41: Und Emilia, die ist eine sehr neugierige Person

00:16:44: und fängt jetzt auch an, ganz viele Fragen zu stellen.

00:16:47: Und gleichzeitig spürt sie aber auch, wie der jüngere Mann sie anschaut.

00:16:52: Und der jüngere Mann, der ist blond und breitschuldrig und schlank

00:16:55: und Emilia dreht sich jetzt zu ihm und guckt ihm in die Augen.

00:16:59: Und sie kann jetzt auch für einen Moment sich gar nicht mehr lösen,

00:17:02: weil er sie ganz intensiv anguckt

00:17:04: und auch so ganz blaue Augen hat,

00:17:06: die ihr irgendwie bis auf die Seele blicken.

00:17:10: Und während jetzt der ältere Mann weiterredet,

00:17:14: kreuzen sich ihre Blicke immer wieder.

00:17:16: Der junge Mann, der versucht jetzt gar nicht, überhaupt so zu tun,

00:17:19: als würde ihn das, was der ältere Mann da erzählt,

00:17:22: auch nur im geringsten interessieren.

00:17:24: Stattdessen steht er einfach da und grinst und guckt Emilia die ganze Zeit an.

00:17:29: Und das geht jetzt so lange, bis Emilia anfängt zu lachen.

00:17:32: Er bringt sie jetzt zum Lachen und sie schämt sich dann ganz doll dafür.

00:17:36: Sie wird dann rot und hält sich auch so den Mund zu.

00:17:39: Und dann versucht sie, den älteren Mann noch schnell abzuwimmeln,

00:17:43: weil sie sich jetzt wirklich auch so schämt

00:17:45: und sagt, dass sie jetzt gerade auch niemand zu Hause ist

00:17:48: und die doch bitte ein Andermal wiederkommen sollen.

00:17:51: Und so kommt es dann auch.

00:17:52: Also, die kommen wieder und auch bei den nächsten Treffen bleibt

00:17:56: Oscar Schindler, so heißt nämlich der jüngere Mann, eher schweigsam,

00:18:00: aber mit seinen intensiven und durchdringenden Augen

00:18:03: umschmeichelt er Emilia auf eine Weise,

00:18:05: die er noch tagelang nachgeben.

00:18:07: Irgendwann beginnt ihr Herz jetzt mit jedem Treffen,

00:18:10: ein wenig höher zu schlagen.

00:18:12: Und trotzdem weist sie ihn jetzt erst mal zurück.

00:18:15: Aber Oscar, der findet jetzt immer wieder einen Vorwand,

00:18:18: um Emilia weiter zu besuchen.

00:18:20: Also irgendwie, dass er irgendwas an den Maschinen einrichten muss und so weiter.

00:18:24: Und dann wird er einmal auch zum Abendessen von dem Vater eingeladen.

00:18:28: Und als sie dann da gemeinsam beim Essen sitzen,

00:18:31: da merkt Emilia jetzt, dass sie ihm nicht mehr widerstehen kann.

00:18:35: Und einige Monate später weitet Oscar dann mal seinen Besuch

00:18:39: bis in den späten Abend aus.

00:18:41: Und sie lachen und reden miteinander,

00:18:44: bis der blaue Septembermond über den Pflaumenbäumchen aufgeht.

00:18:47: Und Oscar lehnt sich jetzt nach vorne.

00:18:50: Und Emilia bekommt endlich ihren allerersten Kuss.

00:18:53: Durfte man das damals denn?

00:18:55: (Lachen)

00:18:56: Küsst ihn schon.

00:18:58: (Lachen)

00:18:59: Und natürlich habe ich dir auch von Oscar ein Bild.

00:19:02: Ja, ich hätte das sein. - Bild war so ein bisschen illusionsraubend.

00:19:08: Ja.

00:19:09: (Lachen)

00:19:10: Ihr kennt ja euch mal selber so einen Bild davon machen.

00:19:14: Bei Papa ist ganzer stolz auf Instagram oder TikTok.

00:19:17: Also das Problem ist, dass damals das Schönheitsideal

00:19:20: glaub ich noch ganz anders war.

00:19:22: Also er hat ...

00:19:23: Also er sieht klein aus irgendwie,

00:19:25: aber ich glaube, das liegt an der Perspektive.

00:19:28: Seine Haare sind so nach hinten gekämmt.

00:19:30: Er hat irgendwie einen großen Kopf,

00:19:32: aber ich glaube auch das liegt an der Perspektive.

00:19:35: Er trägt einen Polunder und darüber eine Anzugsjacke,

00:19:38: eine Krawatte, seine Hosen sind ...

00:19:40: Das sind so sieben Achtelhosen.

00:19:42: Ja, und drunter so ganz lange weiße Socken.

00:19:45: Und ...

00:19:46: Also, es ist halt auch schwarz-weißen.

00:19:48: Also er würde blond sein und blaue Augen haben.

00:19:51: Ja, aber ...

00:19:52: Also in einem Hollywood-Film hätte er ganz anders ausgesehen, glaub ich.

00:19:56: Ich hab mir ganz was verstanden.

00:19:59: Wir haben ja zumindest ein Universal Pictures-Film.

00:20:02: Da sieht er auf jeden Fall anders aus.

00:20:04: Ja.

00:20:06: (Lachen)

00:20:07: Auf jeden Fall, wenige wohnen heute später.

00:20:09: Am 6. März 1927,

00:20:12: der heiraten jetzt aus Count Emilia Schindler in Zwittau.

00:20:15: Das ist eine merische Industriestadt.

00:20:18: Und ich hab ja auch ein Bild mitgebracht

00:20:20: von deren Hochzeitsfoto.

00:20:22: Und da, also ...

00:20:23: Jetzt hast du ja eben gerade schon die These aufgemacht,

00:20:26: dass halt einfach die ...

00:20:28: Ja, die modesten Standards waren halt einfach andere, ne?

00:20:31: (Lachen)

00:20:32: Oh nein!

00:20:33: (Lachen)

00:20:34: Entschuldigung!

00:20:35: (Lachen)

00:20:37: (Lachen)

00:20:38: Ja, irgendwie ...

00:20:39: Ich weiß auch nicht.

00:20:40: Das sieht aus, als würde sie eine Badehaube tragen, irgendwie.

00:20:44: Ja.

00:20:45: Also, aber ...

00:20:46: Ist halt ihr Schleier, ne?

00:20:47: Ja.

00:20:49: Mhm.

00:20:50: Sie sieht sie auch alt aus, obwohl sie ja noch sehr jung ist, ne?

00:20:53: Sie sieht ein bisschen aus.

00:20:55: Weißt du, woran das liegt, dass die alten Leute,

00:20:57: die tragen immer noch genau dasselbe einfach nur.

00:21:00: Weißt du?

00:21:01: Mhm.

00:21:02: Weil ...

00:21:03: Der Style hat sich einfach nicht geändert.

00:21:06: Das ist so, wie wenn dann Millennials irgendwann 80 sind,

00:21:09: tragen die auch immer noch ihre Röhren jeans und die Sneakers hocks.

00:21:13: Und dann ist das das alte Leute-Outfit.

00:21:15: Ja.

00:21:16: Also, Leute, ihr habt's gehört, in ein paar Jahren Sneakers

00:21:20: sind für alte Leute.

00:21:21: Ist ja schon so.

00:21:22: Ja, umerträglich auch verlauft so was.

00:21:24: Ist ja okay, wenn ihr die Röhren jeans bequem findet,

00:21:27: aber mehr ist es auch nicht.

00:21:28: Also ...

00:21:29: (Lachen)

00:21:31: Aber mehr ist auch nicht.

00:21:33: Ja, Emilia zieht jetzt auf jeden Fall zu Oscar nach Zvetao,

00:21:37: wo auch seine Eltern und seine Schwester lebt.

00:21:40: Und Emilia merkt jetzt aber ganz schnell, dass ...

00:21:43: ähm ...

00:21:45: die Oscar und sie doch verschiedene Auffassungen

00:21:48: vom Eheleben haben.

00:21:49: Das Eheleben ist nämlich von Beginn an auch durchzogen

00:21:53: von ziemlichen Unverschämtheiten und auch Rücksichtslosigkeit.

00:21:56: Heute würde man wahrscheinlich sagen,

00:21:59: Oscar soll einfach ...

00:22:00: Ich weiß nicht, ich denke, Oscar wäre wahrscheinlich

00:22:03: heute jemand, der so eine offene Beziehung führt.

00:22:05: Aber mit damaligen Idealen ...

00:22:07: schwierig, ne?

00:22:09: Und ...

00:22:10: ähm, ja, also ...

00:22:12: das ist aber leider nicht alles.

00:22:14: Also, er kriegt auch eine Mitgift von 10.000 tschechischen Kronen.

00:22:18: Also, von Emilias Vater.

00:22:19: Und Oscar kauft sich davon jetzt ein Auto

00:22:22: und wirft ansonsten alles zum Fenster raus.

00:22:24: Also, der geht feiern und was weiß ich noch alles.

00:22:27: Und Emilia, die findet das jetzt auch von Anfang an scheiße.

00:22:31: Und wehrt sich auch dagegen.

00:22:32: Also, sie spricht mit ihm und sie streiten.

00:22:35: Und er begründet das aber immer mit seinem Lebensmorto.

00:22:38: Und das nennt er "Kapediam", also "Lebe deinen Tag".

00:22:41: Und das ist halt so von ...

00:22:43: Also, ich mein ...

00:22:45: So, natürlich kannst du dieses Lebensmorto haben,

00:22:47: das Problem ist halt, dass du natürlich nicht alleine lebst.

00:22:51: Und dass halt deine Entscheidungen

00:22:52: in der Regel auch deine nächsten ...

00:22:54: äh, Vertrauten ...

00:22:56: betreffen.

00:22:57: Und das scheint ihm egal zu sein.

00:22:59: Und Emilia fragt sich jetzt auch so ein bisschen,

00:23:02: woran es liegt, aber sie kann ja natürlich auch beobachten,

00:23:05: wie das bei denen zu Hause abläuft.

00:23:07: Und sie hat da ne ... ähm ...

00:23:08: Tese.

00:23:10: Und sie sagt nämlich ja, die Mutter, die hat ihn einfach zu sehr verwöhnt.

00:23:13: Also, dem wurden nämlich nie Grenzen gesetzt.

00:23:16: Das ist das, was ich grade auch gedacht habe.

00:23:18: Ich wusste, dass es dir gefallen wird, was ich jetzt sag.

00:23:22: Ja, aber das ist genau das.

00:23:23: Das ist genau das Problem.

00:23:25: Und das ist nämlich ne Tese, die ich auch habe.

00:23:27: Und ich glaube, dass es damit zusammenhängt,

00:23:30: dass man dieses Konzept der ...

00:23:32: ähm ...

00:23:33: Eugenik ist aber auch wieder so individualistisch,

00:23:36: dieses "Ich optimiere mein Kind, damit es perfekt wird".

00:23:39: Und das ist ja ein Zeitgeist, den wir heutzutage

00:23:41: noch viel mehr übernommen haben.

00:23:43: Also, ich hab mir letztens ein Podcast angehört,

00:23:46: "Ein selbst ernannten Erziehungsexpertin",

00:23:48: die halt auch einfach die ganze Zeit nur darüber spricht,

00:23:51: wie ... ähm ...

00:23:53: wie sie ...

00:23:54: Welches Verhalten von ihr, ihre Kinder in der Entwicklung fördert?

00:23:57: Zum Beispiel so ein Thema Kinderbücher wird dann nur darüber gesprochen.

00:24:01: Ja, wie kann man Kinder optimal fördern

00:24:03: und wie kann man sie optimal intelligent machen?

00:24:06: Und das ist ja ein Zeitgeist, der von der Eugenik noch stammt,

00:24:09: und das ist ja auch voll klar, dass das damals schon angefangen hat.

00:24:13: Das hat die Kinder quasi viel zu sehr verwöhnt.

00:24:15: Die haben viel zu wenig Grenzen gehabt

00:24:17: und wurden viel zu sehr ...

00:24:19: ihre Bedürfnisse wurden viel zu sehr in den Kontext der Gemeinschaft gestellt.

00:24:23: Und dann, statt dass man das rückgängig macht und sagt,

00:24:26: "Hey, wir stellen die Bedürfnisse von Kindern wieder

00:24:29: in den Kontext der Gemeinschaft",

00:24:30: macht man es umgekehrt und erzieht halt auch Mädchen jetzt so.

00:24:34: Und wir sehen ja, wo wir dann landen.

00:24:36: Weil unsere Gesellschaft hat's ja nicht verändert,

00:24:39: sondern eher die ganze Zeit nur verschlimmert gefühlt.

00:24:42: Also, für mich wird's auf jeden Fall grade immer schlimmer,

00:24:45: dass wir nicht verändert haben, grundlegige Werte nicht hinterfragt haben,

00:24:49: sondern einfach so weitergemacht haben wie davor.

00:24:51: 100 Prozent.

00:24:52: (Klopfen)

00:24:53: Ja, wirklich ist einfach so.

00:24:55: Ich wusste auch, ich hab sogar eingeplant,

00:24:58: dass in dem Moment, in dem ich das droppe,

00:25:00: dass du das dann noch mal einordnest.

00:25:02: Das nennt man auch "permissiver Erziehungsstil".

00:25:05: Und das ist was, was mich in letzter Zeit sehr viel beschäftigt

00:25:08: und auch sehr wütend macht, weil das halt so getan wird,

00:25:12: dass das Problem auch von diversen oder von derselben

00:25:15: selbst ernannten Erziehungsexpertinnen

00:25:17: und dann halt auch irgendwelche falschen Quellen zum Teil geteilt werden,

00:25:20: die damit nichts zu tun haben, aber dann halt irgendwie so getan wird,

00:25:24: als würde man die Weisheit mit den Löffeln gefressen haben.

00:25:27: Das macht mich schon irgendwie sauer.

00:25:29: Muss ich ganz ehrlich sagen. - Ja, voll.

00:25:31: Nö, kann ich gut verstehen.

00:25:33: An der Stelle möchte ich jetzt noch mal einen Einstuhl machen.

00:25:36: Und zwar hat Marlis sich natürlich nicht nur so ein bisschen damit beschäftigt,

00:25:40: aber auch das Buch darüber geschrieben.

00:25:42: Und ich hab die Ehre gehabt, dieses Buch schon lesen zu dürfen.

00:25:46: Und sie erklärt hat alles noch mal exzellent.

00:25:49: Sie ordnet alles noch mal ein.

00:25:51: Und dieses Buch, das könnt ihr euch jetzt schon vorbestellen.

00:25:54: Das heißt "Vorbildlich Unperfekt" von der Autorin Marlis Heckner.

00:26:00: Das gibt's überall, wo ihr Bücher vorbestellen könnt.

00:26:03: Und ansonsten ab September auch in allen Buchhandlungen.

00:26:06: Das ist ja süß. - Mhm.

00:26:08: Danke schön.

00:26:10: Das haben wir dich gesagt, aber ich hab's nicht geplant.

00:26:15: Maggie hat's anscheinend schon geplant.

00:26:17: Ich hab das schon geplant.

00:26:19: Ich wusste, dass das jetzt das anregt.

00:26:22: Aber ich hab da auf jeden Fall sehr viele Studien zu gelesen,

00:26:25: interkulturell und ich kann euch sagen, es kommt überall aufs Elbe hinaus.

00:26:29: Der permissive Erziehungsstil bedeutet viel älterliche Wärme und Liebe

00:26:32: und keine Anleitung und Grenzen führt interkulturell

00:26:36: überall zum selben Ergebnis egozentrische Kinder,

00:26:40: die ihre Bedürfnisse nicht im Kontext von anderen sehen.

00:26:42: Und das find ich auch nicht verwunderlich,

00:26:45: weil du kooperierst ja auch mit der Rolle, die dir zugewiesen wird.

00:26:48: Und wenn du quasi innerhalb der Familie,

00:26:50: wenn dir da die Rolle zugewiesen wird, dass du quasi der King bist

00:26:53: und alles bekommst, dann lernt du das halt auch.

00:26:55: Und es gibt halt auch Studien dazu, die haben untersucht,

00:26:58: wer entwickelt eine nazistische Persönlichkeitsstörung.

00:27:00: Und da kam "Surprise, surprise" raus,

00:27:03: dass der permissive Erziehungsstil eine signifikanteure Wahrscheinlichkeit hat,

00:27:08: dass die Kinder eine nazistische Persönlichkeitsstörung entwickeln

00:27:11: als beim autoritären Erziehungsstil.

00:27:14: Und ich sage nicht, dass der autoritäre Erziehungsstil gut ist.

00:27:17: Bei vielen Familien kommt ja genau das Zusammenmutter "Permissivvater autoritär".

00:27:20: Dann hast du "The worst of both worlds" quasi.

00:27:23: Kinder, die lernen, dass sich alles um sie dreht

00:27:26: und gleichzeitig hin und wieder aber auch vermöbelt werden so.

00:27:29: Und dann halt quasi am Ende ihre eigenen Bedürfnisse durch Gewalt durchsetzen.

00:27:33: So.

00:27:34: Emilia, die ist verzweifelt, wie man sich denken kann.

00:27:38: Man muss halt so sagen, Oscar ist gleichzeitig,

00:27:41: er ist schon trotzdem auch so ein sehr liebenswürdiger Mensch.

00:27:45: Also er ist auch sehr großzügig und freundlich und so.

00:27:47: Und sie beschreibt auch die Ehe so als Wechselspiel.

00:27:50: Und trotzdem ist Emilia verzweifelt

00:27:52: und geht jetzt zu ihrer Schwiegermutter und fragt nach ihrem Rat.

00:27:55: Und die Schwiegermama, die ist einfach so ...

00:27:58: Der Mann ist aber auch ein Schwiegermutter.

00:28:01: Also, der Mann ist ab der Hochzeit das Problem der Ehefrau.

00:28:04: Nicht das der Mutter.

00:28:06: Die weiß es auch.

00:28:07: Die weiß auch, dass die Scheiße gebaut hat.

00:28:10: Ja, ja, ja, ja.

00:28:11: Na ja, auf jeden Fall, das ist jetzt halt ihr Leben, ne?

00:28:15: Also, Scheidung kommt für sie nicht in Frage.

00:28:17: Da denkt sie auch gar nicht richtig drüber nach.

00:28:20: Und auch trotz der ganzen Affären denkt sie halt so,

00:28:23: ja, aber sie ist halt die Person, zu der immer wieder zurückkommt.

00:28:26: So ein schwacher Trost für sie.

00:28:28: 1935 fährt Oscar jetzt nach Zwidtau und der lernt eher Hilde kennen.

00:28:34: Und durch Hilde kommt er jetzt an ein Job.

00:28:36: Und zwar für die deutsche Spionageabwehr.

00:28:38: Also, er arbeitet jetzt tatsächlich erst mal für die Nazis.

00:28:42: Er enttarnt jetzt ausländische Spione in Polen und der Tschechei.

00:28:45: Und 1935 ist ja aber der Krieg noch gar nicht.

00:28:49: Also, das dauert noch mal vier Jahre.

00:28:51: Und Oscar beginnt jetzt auch eine Reihe an Affären.

00:28:54: Haben wir ja schon drüber gesprochen,

00:28:56: unter anderem eben auch mit Hilde.

00:28:58: Und Emilia weiß es alles und findet das natürlich nicht cool.

00:29:02: Die streiten dann auch immer wieder darüber

00:29:05: und immer wieder verspricht ihr, ihr das Beste zu versuchen.

00:29:08: Sie schreibt auch selber, sie hat es ihm geglaubt,

00:29:10: dass er das wirklich versucht hat, aber er hat es einfach nicht hingekriegt.

00:29:14: Irgendwann ziehen sie jetzt nach Meerisch-Ostrau

00:29:17: und arbeiten von zu Hause aus.

00:29:19: Also, es gehen jetzt immer wieder Spitzel und Spione bei denen ein und aus.

00:29:23: Man hat ja immer so getan, als ob nur die Männer gearbeitet hätten,

00:29:26: die er arbeitet die ganze Zeit mit, die er ledigt jetzt Bodengänge,

00:29:29: Schreibarbeiten oder auch das Telefon.

00:29:32: Und vier Jahre später bricht jetzt der Krieg aus.

00:29:35: Und Oscar reist und wohnt jetzt viel in Krakau,

00:29:38: weil er sich hier nämlich besser vor dem Kriegsdienst schützen kann.

00:29:42: Und Emilia, die geht immer wieder zu ihm.

00:29:45: Und dort ist es so, dass er ganz viele Beziehungen

00:29:49: zu einfachreichen Offizieren pflegt.

00:29:52: Also, er ist tatsächlich in den Kreisen der Nazis drin.

00:29:56: Ohne, also, und das betont Emilia eben auch,

00:29:59: ohne gleichzeitig selber überzeugt von dieser Ideologie zu sein.

00:30:03: Also, er regt sich auch immer über die Leute auf

00:30:06: und regt sich auch über diese ganzen Machenschaften auf

00:30:09: und die ganzen Misshandlungen, die Juden erfahren, auch damals schon.

00:30:13: Und er bekommt jetzt ein Angebot, das ist damals gar nicht so untypisch.

00:30:17: Und zwar ist, also, das ist ein Angebot,

00:30:20: eine in Konkurs gegangener E-Mail-E-Fahrenfabrik zu übernehmen.

00:30:25: Und diese Fabrik, die hat davor

00:30:27: einer Gruppe jüdischer Industrieller gehört.

00:30:30: Und das war damals Gang und Gebe, dass man Treuhänder wird.

00:30:34: Also, das ist eine Trauhandstelle, mit dem Raub von jüdischen Vermögen gibt.

00:30:39: Und Oskar hasst es, also, das ist dem Komplett zu wieder.

00:30:42: Und er möchte es eigentlich nicht

00:30:44: und wird jetzt aber die ganze Zeit wie so bearbeitet

00:30:47: und am Ende legt er doch ein.

00:30:49: Und zwar kommt es aber so zustande,

00:30:52: also er unterhält sich jetzt mit einem der ehemaligen Besitzer.

00:30:56: Haben wir gerade schon drüber gesprochen.

00:30:58: Ein Jude war das auch, der heißt Abraham Bankier.

00:31:01: Und der stellt ihm jetzt eine Bedingung.

00:31:04: Und zwar sagt er, wenn Oskar diese Fabrik leiten möchte,

00:31:08: also für den Verkauf der Fabrik,

00:31:10: soll er jüdische Arbeiter aus dem Krakauer Ghetto einstellen.

00:31:14: Und für Oskar ist es natürlich gar kein Problem so.

00:31:19: Er hat überhaupt nichts gegen Juden.

00:31:21: Und das scheint ihm sogar eigentlich ganz fair zu sein,

00:31:24: weil die eben schon damals echt beschissen behandelt wurden.

00:31:28: Und er dementsprechend auch helfen wollte.

00:31:32: Ich habe dir jetzt zwei Bilder mitgebracht,

00:31:35: die ich habe ja gerade schon vom Krakauer Ghetto gesprochen.

00:31:38: Die einmal, die, also wie die Juden quasi dort alle reingehen müssen.

00:31:44: Und einmal sieht man die Mauern vom Krakauer Ghetto.

00:31:48: Vielleicht kannst du ja beschreiben, was du siehst,

00:31:50: was du erkennen kannst.

00:31:52: Man sieht sehr viele Menschen, da ist so ein Schild,

00:31:55: da steht "Oli Zai", also ich denke mal, da stand "Polizai"

00:31:58: und so ein Pfeil in die Richtung,

00:32:00: von denen die Menschen weglaufen.

00:32:02: Ich kann das nicht ganz so gut erkennen.

00:32:04: Und das untere Bild, da sind Mauern zu sehen.

00:32:08: Und ja, ich denke mal, die werden da drin quasi festgehalten.

00:32:12: Also dürfen das da nicht mehr verlassen, oder?

00:32:15: Genau, also die Juden in Krakau,

00:32:18: die müssen jetzt alle ins Krakauer Ghetto.

00:32:21: Und das ist auch ganz, ganz eklig, nämlich die, also,

00:32:24: ich meine, das per se ist ganz, ganz eklig,

00:32:27: dass die jetzt da rein müssen.

00:32:29: Und dann ist es auch so, du siehst auch bei dem ein Bild,

00:32:32: dass die Mauer und rechts ist noch ein Haus,

00:32:34: und da sind halt auch Fenster.

00:32:36: Und da war es dann auch erst mal so,

00:32:38: dass die denen zum Beispiel auch Lebensmittel rübergegeben haben,

00:32:42: weil die halt nicht einfach wieder rausdurften.

00:32:44: Und irgendwann mal wurden aber im Laufe des Krieges

00:32:47: gemauert oder zugesperrt,

00:32:49: damit eben dieser illegale Lebensmittelfluss

00:32:52: nicht mehr weitergehen kann.

00:32:53: Und was halt auch irgendwie so ein widerlicher Fakt

00:32:56: über diese Mauer ist.

00:32:57: Wenn ihr euch das Bild anguckt, ihr seht,

00:33:00: dass da so, dass die Mauer oben wieso Bögen hat.

00:33:03: Und das ist halt einfach im Design,

00:33:05: soll das oder erinnert das an jüdische Grabsteine.

00:33:09: Also das ist einfach ganz, ganz, ganz, ganz ekelhaftes Symbolik,

00:33:13: Symbolik, die dann noch mit eingebaut wurde.

00:33:15: Ihr dürft auch nicht glauben, dass das ein Zufall ist.

00:33:18: Also, ähm ... - Nee, ist auch kein Zufall.

00:33:20: Ja. - Das wurde extra so gebaut.

00:33:22: Ja. - Ähm, das Ding ist,

00:33:24: also er hat da jetzt quasi mit dem ehemaligen Besitzer gesprochen.

00:33:29: Oskar braucht dafür jetzt aber auch noch eine Genehmigung der SS.

00:33:32: Und da kommt es ihm jetzt zugute,

00:33:34: dass er eben auch gute Beziehungen zu den Nazis pflegt.

00:33:37: Also er beginnt jetzt quasi so eine Art Doppelleben.

00:33:41: Und das schafft er jetzt auch.

00:33:43: Also er bekommt die Genehmigung der SS

00:33:45: und die Gruppe der Arbeiter, die jetzt für das ...

00:33:48: die für die Fabrik gebracht werden,

00:33:51: die kommen jetzt in das KZ-Plasso.

00:33:54: Das KZ-Plasso, das ...

00:33:56: Also später ist es dann auch so,

00:33:58: dass alle Juden, die im Krakauer Ghetto untergebracht sind,

00:34:01: die werden spätestens drei Jahre später entweder alle erschossen

00:34:06: oder eben in das KZ gebracht.

00:34:09: Also die wenigen, die dann übrig bleiben,

00:34:11: werden dann in das KZ gebracht.

00:34:12: Also das KZ-Plasso, das ist ein ganz ...

00:34:16: Also eins, der, ich mein, alle Konzentrationslager waren scheiße.

00:34:20: Dort ist aber der Kommandant Amon Göth.

00:34:22: Und der ist ein richtig, richtig ekelhafter Mann.

00:34:26: Über den gibt es übrigens auch einen Film oder ein Buch.

00:34:30: Ich hab, glaub ich, beides gesehen.

00:34:32: Ich glaub, über den gibt es beides.

00:34:34: Und der terrorisiert die Juden im KZ die ganze Zeit.

00:34:37: Er ist auch alkoholabhängig.

00:34:38: Und er hat wirklich willkürlich nach Laune

00:34:42: Juden einfach erschossen.

00:34:43: Also wenn dem mal irgendwie, weiß ich nicht,

00:34:46: wenn der mit Bauchschmerzen aufgewacht ist,

00:34:48: hat er den Juden dafür die Schuld gegeben

00:34:50: und die einfach erschossen.

00:34:52: Es war einfach ein ganz, ganz ekelhafter Mann.

00:34:54: Im Plasso wird auch jeder, der älter als 14 Jahre alt ist,

00:34:57: zur Arbeit gezwungen.

00:34:58: Also das ist ja auch so das, was wir aus Konzentrationslagern

00:35:01: mehr oder weniger kennen.

00:35:02: Menschen, die jünger sind, die werden jetzt entweder umgebracht

00:35:06: oder für medizinische Versuchungen benutzt.

00:35:10: Und viele Eltern in den KZ,

00:35:12: die lügen jetzt auch über das Alter ihrer Kinder,

00:35:15: weil sie sie vor dem sicheren Tod bewahren wollen.

00:35:18: Die Zustände in den Lagern,

00:35:20: die waren mehr als menschenunwürdig.

00:35:22: Also jedes Mal, wenn Emilia dann auch in die Fabrik kommt

00:35:25: und eben die Juden sieht, die zu Sklaven erniedrigt werden

00:35:29: und denen wirklich alles verboten ist,

00:35:31: also die auch mit jeder weiteren Gewaltheit entmenschlicht werden

00:35:35: und nicht mal Unterwäsche tragen dürfen

00:35:37: unter ihrer Arbeitskleidung.

00:35:39: Da gibt es so viele unfassbare Vorschriften.

00:35:43: Und die dürfen halt auch zum Beispiel nicht mal dann Unterwäsche tragen,

00:35:46: wenn es mehrere Minusgrade hat.

00:35:48: Wir müssen auch mal überlegen,

00:35:50: heute kommen wir vielleicht mal gerade an die Minus-1 Grad.

00:35:53: Aber damals, also 1940, war es im Winter schon mal weit über -30 Grad.

00:35:57: Also da ist es wirklich noch richtig kalt geworden.

00:36:00: Wolltest du gerade noch was sagen?

00:36:02: Ich hatte irgendwie ...

00:36:03: Ja, ich finde es halt nur krass,

00:36:05: dass wir die ganze Zeit die Medizin so hoch loben

00:36:08: und die meisten medizinischen Fortschritte auf ...

00:36:11: Aus solchen Sachen resultiert sind.

00:36:12: Genau. - Ja, voll.

00:36:14: Und das ist heutzutage auch immer noch passiert in den Gefängnissen

00:36:17: und so was passiert ja auch viel so.

00:36:19: Also vielleicht ist nicht in Deutschland aber in Deutschland auch.

00:36:22: Vor allem auch, also gerade, was die Industrie angeht,

00:36:26: von Verhütungsmitteln.

00:36:28: An der Stelle, das ist jetzt zu weit ausschweifend,

00:36:31: aber lest euch doch gerne mal das Buch "Überfällig durch" von ...

00:36:35: "Frankfrauensreichen".

00:36:37: Genau, das verlinke ich euch unten.

00:36:40: Also die, die ... genau, machen wir weiter, ne?

00:36:43: Die Frauen in den Konzentrationslagern

00:36:46: haben auch große Angst, schwanger zu werden,

00:36:48: weil auch das könnte halt in sicherem Tod bedeuten,

00:36:51: beziehungsweise ...

00:36:52: Ähm ...

00:36:53: Also auch dann, wenn die nicht umgebracht worden werden würden,

00:36:57: man würde dem wahrscheinlich sehr sicher

00:36:59: deren Babys wegnehmen, die Babys töten.

00:37:01: Oder ...

00:37:03: Die müssten halt ein Baby im Konzentrationslager großziehen, so.

00:37:07: Eines Tages kommt jetzt ein junges Mädchen auf Emilia zu

00:37:10: und die weint, also sie hat trennenunterlaufende Augen

00:37:14: und erzählt ihr, dass sie schwanger ist.

00:37:16: Und Emilia, die bekommt jetzt erst mal Panik,

00:37:18: weil alleine die Tatsache, dass die beiden miteinander sprechen,

00:37:22: könnte dazu führen, dass beide umgebracht werden.

00:37:25: Und trotzdem macht Emilia sich jetzt direkt auf

00:37:28: und sucht einen Arzt im Krankenhaus,

00:37:31: der sich dann der Sache annimmt.

00:37:33: Sie erzählt dem Arzt jetzt auch nicht,

00:37:35: dass sich bei dem Mädchen um die Jüdinnen handelt,

00:37:37: weil es ihr zu riskant ist, aber am Ende kümmert er sich darum.

00:37:41: Aber auch so vermeintlich kleinere Probleme,

00:37:44: die im Alltag für uns jetzt fast untergehen würden,

00:37:47: bereiten einzelnen Juden so große Angst,

00:37:49: dass die wirklich auch um ihren Tod bangen.

00:37:52: Also ein Fabrikarbeiter steht zum Beispiel mal zittern vor Emilia

00:37:56: und erzählt ihr mit gebrochener Stimme,

00:37:58: dass seine Brille kaputt gegangen ist.

00:38:00: Und ohne die Brille kann er eben nicht arbeiten.

00:38:03: Und im KZ+ so bedeutet es eben auch, dass er dann umgebracht wird.

00:38:07: Und Emilia, die macht sich jetzt sofort auf,

00:38:10: um ihm eine neue Brille zu besorgen.

00:38:12: Emilia beschreibt auch, also das, was wir eigentlich gerade auch schon besprochen haben,

00:38:17: nämlich, wie sie nächtelang wach liegt, um alles zu verstehen.

00:38:21: Aber sie sagt, sie versteht es einfach bis zu ihrem Tod,

00:38:24: hat sie nicht verstanden, was da passiert ist.

00:38:26: Und bis 1945 steigt jetzt die Anzahl an jüdischen Fabrikarbeitern

00:38:31: auf 1100 Menschen.

00:38:33: Also die sorgen jetzt auch dafür,

00:38:35: dass sie eben immer mehr Menschen bei sich einstellen können.

00:38:38: Weil sie dort eben, die auch besser versorgen können

00:38:41: und sie eben auch vor dem Tod bewahren können.

00:38:43: Oskar und Emilia, die kaufen jetzt auch für 600.000 Sloty

00:38:47: eine Parzelle als Unterkunft für die Arbeiter.

00:38:50: Sie bauen jetzt dort Wachtürme, Barakken, Toiletten,

00:38:53: eine Küche, eine Wäscherei, ein Krankenrevier

00:38:55: und eine ärztliche Ambulanz,

00:38:57: so wie eine Kanalisation und Umzäunung des Gebiets.

00:39:00: Also das alles musste auch nach SS-Vorschriften gemacht werden.

00:39:04: Und ich hab dir jetzt noch mal zwei Bilder mitgebracht.

00:39:09: Auf dem einen Bild sieht man einmal in der Mitte Oskar Schindler

00:39:13: und um ihn drum herum stehen seine Fabrikarbeiter.

00:39:17: Und unten siehst du die quasi so offiziellen Arbeiter der Nazis.

00:39:24: Also ja, Mitarbeiter quasi.

00:39:28: Ja, ich kann das nicht gut genug erkennen.

00:39:31: Ich glaub, du musst das vielleicht selber beschreiben.

00:39:33: Ja, also man sieht eigentlich genau das, was ich gerade gesagt hab.

00:39:37: Also Oskar steht in der Halle, in der Fabrikhalle

00:39:42: und um ihn rum stehen sehr, sehr viele Menschen.

00:39:44: Das sind eben seine Arbeiter.

00:39:47: Und unten, das ist 1944.

00:39:51: Das ist quasi eher und die Belegschaft, würde ich sagen.

00:39:55: Die haben auch Hakenkreuzfahnen.

00:39:59: Die werde ich, glaube ich, wenn wir das posten, mach ich die.

00:40:03: Lass ich die verschwimmen, muss ja niemand sehen.

00:40:06: Und die feiern quasi da, dass die Fabrik jetzt vier Jahre lang gibt.

00:40:11: Emilia und Oskar, die sind jetzt außerdem auch die ganze Zeit damit beschäftigt,

00:40:17: Lebensmittel für die Juden zu beschaffen, damit sie nicht verhungern.

00:40:20: Weil die bekommen, also die bekommen zwar so Essensrationen von der Regierung,

00:40:24: aber die reichen halt vorne und hinten nicht.

00:40:27: Und inzwischen gilt ihr Betrieb aber auch als Judenfreundlich.

00:40:31: Und ich meine, für uns klingt das jetzt gut,

00:40:34: dass etwas Judenfreundlich war, aber für Oskar und Emilia

00:40:37: bedeutet das eigentlich Lebensgefahr.

00:40:39: Und Oskars einvernehmender Charme,

00:40:42: den wir ja schon ganz am Anfang der Geschichte schon erzählt haben,

00:40:44: der spielt jetzt eine sehr große Rolle dafür,

00:40:47: dass sie das Schlimmste abwenden können.

00:40:49: Also der geht jetzt tatsächlich wie in so einer Art Doppelleben

00:40:52: immer wieder zu den großen Leuten der SS,

00:40:56: zu den Nazis und lässt seinen Charme spielen.

00:40:59: Verargumentiert halt immer, dass er quasi die doven Juden

00:41:04: jetzt für sich arbeiten lässt und dass sie doch bitte den Krieg so gut es geht

00:41:08: unterstützen sollen und schafft es halt so immer wieder,

00:41:12: dass die weiterhin diese Fabrik haben können.

00:41:14: Und auch Emilia, die pflegt gute Beziehungen zu den Frauen der Nazis

00:41:19: und sie sagt, dass es wirklich sehr, sehr herausfordernd war,

00:41:23: dieses Doppelleben, weil sie natürlich auf der einen Seite

00:41:27: in diesen Fabriken gesehen hat, was da passiert.

00:41:30: Und auf der anderen Seite halt in diesen teilweise ja auch

00:41:33: wirklich reichen Häusern, also Häusern, die auch reich ausgestattet sind

00:41:37: mit ganz viel Luxus, mit Waren, die man damals auch schon nur noch

00:41:41: auf dem Schwarzmarkt bekommen hat.

00:41:43: Und dann halt mit diesen Personen reden musste,

00:41:45: die halt eine komplett ekelhafte Ideologie auch einfach haben.

00:41:49: Und ja, also für sie war das sehr, sehr kräftig zehrend.

00:41:53: Die Beziehungen sind aber eben notwendig,

00:41:56: damit die Juden nicht erschossen werden.

00:41:58: Und auch Oscar und Emilia, also dieses Leben in der Fabrik,

00:42:03: das kann man sich jetzt nicht so vorstellen, dass halt nur dort die Juden waren

00:42:06: und Oscar und Emilia, sondern dort war auch Wachpersonal.

00:42:09: Also mehrere hunderte SS-Offiziere und Wachpersonal waren dort,

00:42:14: die die ganze Zeit alles überwacht haben.

00:42:16: Und in Plazzo war es auch so, dass diese Offiziere sehr, sehr streng waren,

00:42:23: also auch für Offiziere sehr strengen.

00:42:25: Beispielsweise ist es so, dass Emilia an einem Wintermorgen

00:42:28: mal ein Zigarettenstummel auf den Boden wirft.

00:42:31: Und einer der Fabrikarbeiter hebt den jetzt auf

00:42:34: und zieht nochmal so zwei Male dran.

00:42:36: Und das ist halt was, was Juden damals strengstens untersagt war.

00:42:40: Und ein SS-Oberleutnant, der wird jetzt Zeuge des Geschehens

00:42:44: und der herrscht jetzt Emilia an, dass sie das mit Absicht gemacht hat.

00:42:48: Und sie baut sich jetzt aber vor ihm auf und sagt folgendes.

00:42:52: So haben sie nicht mit mir zu sprechen.

00:42:55: Ich habe lediglich ein Zigarettenstummel weggeworfen.

00:42:57: Also die hat wirklich auch den Mut, sich so vor diese Wachmänner

00:43:01: oder in dem Fall sogar einen Oberleutnant zu stellen

00:43:04: und die halt so zu behandeln, als ob sie halt kleine Pisser wären,

00:43:07: sagen wir so.

00:43:09: Und solche Situationen passieren auch täglich.

00:43:12: Ich habe eine Frage dazu. - Der Ruf?

00:43:14: Ja. Also ...

00:43:16: dieses quasi dieser Gewalt-Zirkel oder ich weiß nicht, wie man das nennt,

00:43:21: das quasi dieser einen Typ ja so mega brutal war

00:43:24: und dann aber halt auch diese ganze Mannschaft quasi brutaler oder strenger ist.

00:43:30: Meinst du, das hängt auch damit zusammen?

00:43:32: Weil ich mein Emilia hat ja auch Angst gehabt, mit der schwangeren Frau zu sprechen,

00:43:36: weil sie ja dann auch für euch das umgebracht zu werden.

00:43:38: Also meinst du quasi, dass dieses kollektive Gewaltbewusstsein

00:43:41: auch damit zusammenhängt, dass quasi jeder einzelne,

00:43:43: jedes einzelne Zahnrad auch wieder unter Druck gesetzt wird

00:43:46: und Angst hat, umgebracht zu werden.

00:43:49: Und vielleicht auf dieser verrückte, weiß man ja auch nicht,

00:43:51: wer dann da wieder drüber stand und ihm wieder Druck gemacht hat.

00:43:54: Ja, voll.

00:43:56: Voll, also es kann natürlich voll gut sein.

00:43:58: Ich denke mal in einigen Stellen sitzen halt dann wirklich immer wieder Leute,

00:44:02: wo man dann vielleicht auch wirklich von auch Psychopathen sprechen muss.

00:44:06: Also die halt einfach ein vermindertes Empathie-Fähigkeit haben, ne.

00:44:10: Und man weiß natürlich nicht, wer an welchen Stellen dann so ist.

00:44:14: Ja. - Aber ja, ich würde schon sagen, dass es auch...

00:44:17: Also...

00:44:19: Ja, ich finde, es fällt halt auch wirklich in der Geschichte auch immer wieder auf.

00:44:23: Also die Leute lassen sich ja dann doch irgendwie bestechen zum Beispiel.

00:44:26: Oder man kann ja dann doch irgendwie mit denen reden, so, ne.

00:44:29: Und ich habe mich schon auch immer gefragt, ob das halt wirklich...

00:44:32: Weil die hatten ja doch den Ruf, Juden freundlich zu sein.

00:44:36: Und am Ende hat ihn aber irgendwie niemand was gemacht.

00:44:38: So. Und ich frage mich halt, wie viel davon halt auch damit zusammenstellt,

00:44:41: dass halt dann eben eine Emilie sich dann vor so einem SS-Wachmann aufstellt

00:44:47: und sich eben nicht auf die untere Schiene setzen lässt,

00:44:50: sondern halt eben auf Augenhöhe bleibt.

00:44:52: Und zwar aus so einem... Also bei einem Ende sind es ja Machtspielchen, ne.

00:44:55: Und sie signalisiert aber ganz klar, ich habe hier auch Macht.

00:44:59: Ja.

00:45:02: Ja, der trotzdem wird jetzt der Ruf von dem Lager in den Augen der Nazis immer schlechter.

00:45:08: Und Amon Göth, also der Leiter vom KZ,

00:45:11: der beschließt jetzt, dass die Fabrik geschlossen werden muss.

00:45:15: Und die Juden, die sollen jetzt alle ins KZ nach Auschwitz übergesiedelt werden,

00:45:20: was eben auch ihren sicheren Tod bedeuten würde.

00:45:23: Als Oscar jetzt die Nachricht überbracht wird,

00:45:25: dass eben alle seine Juden in den sicheren Tod nach Auschwitz abtransportiert werden sollen,

00:45:30: weiß er wirklich auch nicht mehr, was er machen soll.

00:45:33: Und an dem Abend kommt er jetzt zu Emilia nach Hause

00:45:36: und gießt sich Niedergeschlagen ein Konjak ein.

00:45:39: Emilia setzt sich jetzt zu ihm und fragt ihn, was los ist.

00:45:43: Und er berichtet ihr, dass er schon wirklich alles versucht hat, aber vergebens.

00:45:47: Also Diamantenschmuck, Geld, Wodka, Zigaretten, Kaviar,

00:45:51: alles das, was man auf dem Schwarzmarkt bekommt,

00:45:53: das hat ihn auch in der Situation nichts gebracht.

00:45:57: Und inzwischen ist es auch so, dass Oscar ein Angebot bekommen hat

00:46:01: für einen Rüstungsbetrieb in Bründelitz.

00:46:04: Also er kriegt jetzt die Chance, noch eine zweite Fabrik zu leiten.

00:46:12: Und ich denke mal, dass es daran liegt,

00:46:14: dass er das mit der ersten Fabrik sehr gut gemacht hat.

00:46:16: Also die Emilia waren Fabrik, die ist sehr gut gelaufen.

00:46:19: Und ich denke, dass die Nazis auch wie so ein Vertrauen

00:46:22: in sein wirtschaftliches Können hatten.

00:46:25: Und Oscar, dem ist es aber eigentlich vollkommen egal.

00:46:28: Also für ihn ist dieses wirtschaftliche Interesse nicht so wirklich wichtig.

00:46:34: Er möchte einfach nur noch seine Juden retten.

00:46:36: Also er möchte nicht ohne seine Juden gehen.

00:46:38: Und dieser Umzug von den Juden, also dass die quasi die mitnehmen können,

00:46:42: der wird von keiner Seite genehmigt.

00:46:45: Oscar schaut jetzt Emilia an.

00:46:48: Das alles macht mich nervös und deprimiert mich.

00:46:51: Ich bin es nicht gewöhnt, die Dinge nicht unter Kontrolle zu haben

00:46:54: und nicht selbst regeln zu können.

00:46:56: Emilia spürt jetzt, dass sie ihm und den Juden helfen muss.

00:46:59: Und sie weiß aber irgendwie auch nicht so richtig wie.

00:47:02: Und Tag und Tag und Nacht um Nacht ist der Räumungsbefehl

00:47:06: jetzt ein Thema, das Oscar und Emilia einfach nicht zu lösen wissen.

00:47:10: Der ehemalige Treuhänder, Herr Hoffmann, der neuen Produktion,

00:47:14: also die Produktion, die jetzt entbründet sein soll,

00:47:17: der ist einer der Nazi-Kriegsgewindler.

00:47:20: Also der ist im Rang sehr hoch.

00:47:24: Der ist so ein richtiger Nazi-Idiologe.

00:47:26: Der findet es ganz toll, was da im Krieg alles passiert.

00:47:30: Und hinter ihm stehen ganz viele einfassreiche Nazis.

00:47:33: Und der Hoffmann, der setzt jetzt halt alle Hebel in die Hand,

00:47:36: um die Unsiedlung der Juden zu verhindern.

00:47:39: Also Landrat, Gestapo, Kreisleiter, alle werden dazu bewegt,

00:47:43: die sogenannte Verjudung der Gegend zu vermeiden.

00:47:47: Und Oscar, der soll jetzt seine Schindlerbande

00:47:49: und mit ihnen die Seuchen und Krankheiten nicht einschleppen.

00:47:53: Und für Oscar und Emilia kommt es jetzt aber überhaupt nicht in Frage aufzugeben.

00:48:00: Also die denken da gar nicht erst darüber nach.

00:48:02: Und Emilia, die macht sich jetzt auf dem Weg,

00:48:04: um den Kreisleiter von Bründelitz noch ein allerletzes Mal zu fragen

00:48:08: und um ein Gespräch zu bitten und ihn doch noch zu überzeugen.

00:48:12: Und Emilia, die geht jetzt fest entschlossen zu dem Rathaus.

00:48:16: Und dort entdeckt sie, dass der Kreisleiter

00:48:19: ihr ehemaliger Schwimmlehrer ist.

00:48:21: Und die beiden, die sprechen jetzt ganz lange über ihre Heimat

00:48:25: und die guten alten Zeiten.

00:48:27: Und als Emilia wieder geht, hat sie ein Brief mit Siegel

00:48:30: und beglaubigter Genehmigung dafür,

00:48:32: den Rüstungsbetrieb gemeinsam mit den Juden in Bründelitz einzurichten.

00:48:37: Also Emilia, die hat es jetzt tatsächlich doch noch geschafft.

00:48:40: Und die treffen jetzt auch in Bründelitz ein.

00:48:43: Und die Fabrik, die ist sehr heruntergekommen.

00:48:45: Das war nämlich davor eine Textilfabrik.

00:48:48: Das heißt, überall stehen auch noch Kartons mit Wolle.

00:48:51: Und die Fenster sind auch kaputt

00:48:53: und insgesamt ist halt wirklich ein ganz schlimmer Zustand.

00:48:56: Und hier sollen jetzt Waffen hergestellt werden.

00:48:59: Also auch so ganz, ganz eklig, Juden Waffen herstellen zu lassen,

00:49:03: die quasi dann in eigenen ...

00:49:05: Also sie selber vernichten sollen.

00:49:07: Und das war auch so ein Rüstungsbetrieb für Panzerwaffen.

00:49:11: Also für Panzermunitionen.

00:49:13: Aber dazu später noch mehr.

00:49:15: Wenige Tage später werden jetzt aus Krakau

00:49:17: Hochöfen für die Herstellung von Munitionen aufgestellt.

00:49:20: Dazu eben auch Becken für Schwefelsäure und elektrische Brennöfen.

00:49:24: Und auch das Lager für die Arbeiter muss gebaut werden.

00:49:26: Und auch hier muss es eben den Sicherheitsvorkehrungen

00:49:29: und Anforderungen der SS bedienen.

00:49:31: Also das hat jetzt höchste Priorität.

00:49:33: Und deswegen werden jetzt auch Wachtürme, Stachhydrazäune,

00:49:36: Latrinen und einen Wachblockunterkünfte,

00:49:38: einen Krankenrevier, eine Lagerküche und noch viel mehr gebaut.

00:49:42: Die Überlieferung der Juden, die war ein bisschen schwieriger.

00:49:46: Hier musste erst mal eine Liste hergestellt werden,

00:49:48: wo alle Namen drauf stehen.

00:49:51: Und da Emilia und Oskar nicht alle Namen von den Arbeiter kannten,

00:49:56: also das waren ja irgendwie 1.100 Arbeiter, ne?

00:49:59: Das übernimmt deswegen jetzt Herr Goldman.

00:50:01: Und die erfahren das wirklich erst später.

00:50:05: Also Emilia redet dann später noch mal mit den Juden.

00:50:08: Und da erfahren sie dann, dass dieser Herr Goldman

00:50:11: einfach die Juden nur im Austausch mit hohen Summen

00:50:14: von Geld oder Schmuck auf die Liste gesetzt hat.

00:50:17: Also richtig eklig.

00:50:18: Der hat daraus noch so ein Geschäft gemacht.

00:50:21: Hier entsteht jetzt auch die ganz berühmte Liste, nach der der Film benannt ist, also

00:50:24: Schindlers Liste.

00:50:25: Das ist nämlich die Liste mit seinen Juden.

00:50:28: Also Oscar nennt die Juden auch immer seine Juden.

00:50:31: Sie müssen jetzt außerdem an Gült, also den Leiter vom KZ, eine sehr hohe Summe an Geld

00:50:37: liefern, damit er alle Personen, die auf der Liste stehen, nach Brindlitz transportieren

00:50:41: und im Frühling 1944, ist es dann endlich soweit.

00:50:45: Die jüdischen Männer, die treffen jetzt in Brindlitz ein.

00:50:49: Also erstmal nur die Männer.

00:50:51: Die Bewohner der Stadt, die protestieren noch am selben Tag gegen die Verjudung der Gegend

00:50:56: und Oscar und Emilia ist es aber natürlich vollkommen egal, wenn dann regnet die Sicherheit

00:51:00: darüber auf.

00:51:01: Die haben jetzt aber nur noch ein Ziel, so viele Juden wie möglich vor dem sicheren Tod

00:51:06: zu bewahren.

00:51:07: Das Problem ist jetzt aber, es fehlen ja noch, 299 knapp 300 jüdische Frauen, die sind einfach

00:51:14: nicht da.

00:51:15: Und Emilia und Oscar wissen nicht, warum, die wissen nicht, was mit denen ist.

00:51:19: Und Oscar, der ruft jetzt beim deutschen Kommandanten in Krakau an und er erfährt, dass der Zug der

00:51:25: Frauen stattdessen ins KZ nach Auschwitz umgeleitet wurde.

00:51:29: Also die haben dann eine Unmenge an Geld gezahlt und am Ende hat der Arm und Gült sich doch

00:51:35: durchgesetzt und die halt einfach nach Auschwitz verhalten.

00:51:37: Vor allem halt auch noch die Frauen und die Kinder, also das ist ja einfach krass.

00:51:41: Ja, also nicht Frauen und Kinder, nur quasi alle weiblichen Personen.

00:51:45: Also alle männlichen Personen sind da und alle weiblichen Personen sind noch nicht da.

00:51:49: Oscar, der gibt jetzt einem Mann einen Sack voller Edelsteine, so wie er es halt oft tut

00:51:56: und erteilt ihm jetzt die Mission, die Frauen nach Auschwitz zu holen, aber es vergehen mehrere

00:52:00: Wochen und von den Frauen fehlt jede Spur.

00:52:03: Oscar und Emilia, die fahren jetzt gemeinsam nach Zwittau.

00:52:08: Dort waren sie die Juden, ich sage schon Judenfreunden, Jugendfreunden Hilde besuchen.

00:52:14: Hilde, die kennen wir vom Anfang, die hat ihn damals den Spionagejob gegeben und dadurch

00:52:19: ist Oscar auch erst in die Kreise der Nazis gekommen.

00:52:22: Die Hilde, die hat sehr gute Beziehungen nach wie vor zu Nazi-Bonsen und Oscar, der

00:52:29: möchte jetzt Hilde persönlich auffordern, sich um die Angelegenheit in Auschwitz zu

00:52:33: kümmern und die Jüdinnen herzuholen.

00:52:36: Und auf der Autofahrt, da ist Oscar wirklich ganz außer sich.

00:52:40: Emilia beschreibt, dass er die ganze Zeit geschumpfen hat.

00:52:43: Der war ganz außer sich.

00:52:45: Er hat eben gesagt, dass die Verbrechen der Nazis komplett ekelhaft sind, dass er das

00:52:50: nicht versteht, wie die Juden behandelt werden, dass er sich auch nach der Zeit sehnt, in

00:52:56: der alle einfach noch gemeinsam gelebt haben.

00:52:59: Man muss sich mal überlegen, Emilia ist ja 1907, also 1914 ungefähr auch zur Schule

00:53:06: gegangen und ihre beste Freundin war halt auch eine Jüdin.

00:53:09: Das war damals einfach ganz normal.

00:53:11: Und ja, also da sehnt er sich zurück und ich denke uns ist allen klar und ich denke ihnen

00:53:18: denen war auch klar, dass die Zeit, wie sie vielleicht auch davor war, halt nie wieder

00:53:21: zurückkommen wird.

00:53:22: Also der Zweite Weltkrieg hat das halt für immer verändert.

00:53:26: Emilia weiß auch bis heute nicht, was Hilde dann gemacht hat, aber der Zug mit den Frauen

00:53:32: trifft jetzt wenige Tage später tatsächlich ein.

00:53:35: Also auch hier haben sie es wieder geschafft.

00:53:37: Als Emilia und Oscar die 300 Frauen empfangen, sind die bis auf die Knochen abgemagert.

00:53:43: Vollkommen unterernährt und krank treffen sie in der Fabrik ein und so beginnt Emilia

00:53:48: jetzt, die 300 Frauen mit Krissuppe zu füttern und beschafft sich Medikamente und pflegt sie.

00:53:53: Emilia die schaut sich jetzt um und sie betrachtet die Augen und Gesichter der hilflosen Frauen

00:53:59: und sie bemerkt jetzt wirklich so fast augenblicklich eine Veränderung in ihren Gemütern.

00:54:05: Obwohl sie weiterhin unterernährt und zerbrechlich sind, fällt eine Last von ihnen durch die

00:54:11: sie sofort stärker und gesünder aussehen.

00:54:13: Das Gefühl gerettet, beschützt und umsorgt zu sein, wirkt stärker als jede Mahlzeit

00:54:19: jedes Medikament.

00:54:20: Also die sind einfach heilfroh, dass sie nicht mehr in Ausschwitzen.

00:54:25: Wozu sollst du Lebenswillen haben, wenn du weißt, dass dein Leben sowieso nichts wert

00:54:31: ist und du sowieso getötet bist?

00:54:33: Voll ist so.

00:54:35: Zwei von ihnen, die sind jetzt an Scharlach erkrankt und nur eine davon überlebt und

00:54:40: die andere, die stirbt jetzt an Tüberkulose.

00:54:42: Damals gibt es noch keine Heilung dafür und die wird jetzt auf einem kleinen Judenfriedhof

00:54:48: begraben, den Emilia und Oskar extra für ihre Juden angefertigt hatten und der auch nicht

00:54:53: weit von der Fabrik liegt.

00:54:54: Und so konnten halt zumindest die Juden, die dann auch einfach an Schwäche gestorben sind

00:54:59: oder es einfach nicht mehr geschafft haben, würdig begraben werden.

00:55:03: Also das ist ja das nächste so.

00:55:05: Den Juden wurde nicht nur ein würdiges Leben genommen, sondern auch ein würdiger Tod und

00:55:09: auch dagegen haben Oskar und Emilia gekämpft.

00:55:11: Eigentlich haben die beiden eine komfortable Wohnung gestellt bekommen und die ist in

00:55:18: der Villa des Barons, aber die ganze Zeit überwohnen sie in so einem kleinen Nebenraum

00:55:22: der Fabrikhalle, in dem auch Maschinen stehen.

00:55:25: Und das hat einerseits den Grund, dass sie so nah wie möglich an den Juden sein wollen

00:55:31: und andererseits trauen sie auch dem Lagerkommandanten hier in Brindlitz nicht über den Weg und

00:55:37: die Sicherheit ist ihnen einfach viel wichtiger als ihr Komfort.

00:55:40: Eines Abends liegt beide im Bett und Oskar sagt zu Emilia, also das ist ihr so im Gedanken

00:55:49: geblieben, das Schicksal der Menschen in der Halle ist untrennbar mit uns verbunden.

00:55:54: Diese Halle ist deine und meine Front.

00:55:57: Also die verstehen das jetzt wirklich als ihren persönlichen, man könnte sagen Verteidigungskrieg.

00:56:03: Ich habe das letztens gelesen, das Zitat irgendwo anders.

00:56:06: Hast du das in der Story geteilt?

00:56:08: Ich recherchiere nämlich gerade für eine andere Folge, die kommt nächste Woche, das

00:56:14: baut so perfekt darauf auf.

00:56:16: Es geht tatsächlich um einen aktuellen Fall und da habe ich auch genau das gelesen.

00:56:21: Was?

00:56:22: Das Schicksal dieser Menschen ist eng mit unseren Verbunden und wir können quasi nicht

00:56:26: so tun, als ob es nicht so wäre.

00:56:28: Ich weiß gar nicht mehr genau, wo ich das gelesen habe, aber finde ich es sehr spannend.

00:56:31: Ja.

00:56:32: Aber auf ein schönes Jahr scheint es ja dann auch wirklich was, was man so erlebt.

00:56:36: Ja.

00:56:37: Und dann ist es halt einfach so allgemeingültig und das ist auch einfach so, unser aller

00:56:41: Schicksal ist einfach untrennbar miteinander verbunden.

00:56:44: Natürlich.

00:56:45: Solange Emilio und Oskar auch in Brünnlitz bleiben, waren die Juden in Sicherheit.

00:56:49: In Brünnlitz waren die SS-Wachmänner ein bisschen weniger streng als noch zuvor, aber auch

00:56:57: hier leben Emilio und Oskar unter dem ständigen Druck nicht aufzufallen und müssen quasi

00:57:02: die ganze Zeit tarnen, dass sie die Juden nicht schützen.

00:57:05: Und nach neun Monaten hatten sie gerade mal einen Wagon voller Munitionsteile gebaut

00:57:11: im Wert von 35.000 Mark und die kommunizieren nach außen, dass es Anlaufschwierigkeiten

00:57:15: gibt und die werden tatsächlich auch bis zum Kriegsende, wird in dieser Fabrik kein

00:57:21: einziges vollständiges Munition, also keine einzige vollständige Munition produziert,

00:57:26: weil die sagen halt die ganze Zeit, die haben Anlaufschwierigkeiten.

00:57:30: In Wahrheit ist es halt für die ganz klar, die sorgen dafür, dass die Juden nicht sterben,

00:57:35: die führen dann Überlebenskampf und die sorgen vor allem dafür, dass die da keine Munition

00:57:40: herstellen müssen, was ja komplett ekelhaft ist.

00:57:43: Dennoch kommt es für sie nicht in Frage im Zweifel nicht für ihre Juden einzustehen.

00:57:53: Also wenn es Situationen gibt, in denen die Fabrikarbeiter auch mal irgendwie dumm angemacht

00:57:59: werden oder in denen irgendwas passiert, dann stehen die immer für sie ein.

00:58:02: Und einmal ist es zum Beispiel so, dass ein junges Mädchen beim Fenster putzen auf

00:58:06: dem Boden stürzt und sie beim Aufprallen in der Kiste vor der Blechabfälle fällt.

00:58:12: Und die hat dann so eine starke, stark blutende Wunde am Bein und Oskar eilt jetzt zu ihr hin

00:58:19: und trägt sie in die Krankenstation und ein Wachmann, der SS, der herrscht jetzt Oskar

00:58:23: an und beleidigt ihn als Judenfreund.

00:58:26: Aber Oskar, der bäumt sich jetzt vor ihm auf und verleiht ihn einem kräftigen Stoß, so

00:58:30: dass er auf dem Boden fällt.

00:58:32: Und Emilia, die beobachtet ist und das ist für sie ungewohnt, dass Oskar so gewaltbereit

00:58:38: ist.

00:58:39: Also er ist eigentlich gar kein gewaltbereiter Mann und sie fragt nicht, weshalb er das

00:58:44: gemacht hat und er antwortet ihr dann, "Liebe Milly, in rauen Zeiten herrschen nun mal rau

00:58:49: Sitten und ich werde meine Juden auf jeden Fall verteidigen."

00:58:53: Also das war für ihn halt ganz klar, dass er sich da dann einsetzt.

00:58:57: Emilia, die bringt auch regelmäßig ihr Leben in Gefahr und zwar fährt sie einmal alle

00:59:03: zwei Wochen mit dem Zug nach Merisch Ostrau um Medikamente zu besorgen.

00:59:07: In einem Briefverkehr zwischen ihrem Mann und noch irgend jemand anderem, irgendeinem

00:59:12: Doktor, ich habe leider nicht rausfinden können, wer das war, erfährt man etwas darüber,

00:59:17: was Oskar über diese Taten gedacht hat.

00:59:19: Und zwar schreibt er, "Sehr geehrter Herr Doktor, obwohl eine der Gattinnen dieser

00:59:26: Herren mit einem für einen Mann zu schweren Koffer mit Schnaps in dieser Strenkkelte

00:59:31: 300 Kilometer Gefahren wäre, um dafür Medikamente für jüdisches Gelette zu tauschen, denen

00:59:38: die deutsche Barbarie den letzten Lebensfunken genommen hatte.

00:59:41: Für meine Frau war dieser Hilfsbereitschaft eine Selbstverständlichkeit.

00:59:45: Wenn es galt, Menschen in größter Not zu helfen, kümmerte sie sich ein Teufel um Gefahr.

00:59:50: Sie hatte den Mut SS-Führer wie Hausdiener zu behandeln."

00:59:54: Also er hat sehr, sehr viel davon gehalten, was sie da geleistet hat.

00:59:58: Und leider bekommt sie ja zumindest in dem Film Schindlers Liste dafür gar keine Anerkennung.

01:00:03: Ja.

01:00:04: Als Emilia dann nicht mehr mit ansehen kann, wie hungrig die Menschen in der Fabrik sind,

01:00:09: geht sie eines Tages zu einer Mühle, die ist ganz in der Nähe von der Fabrik, also man

01:00:13: kann die auch sehen, von der Fabrik aus.

01:00:16: Und sie weiß, dass das einer Baronin gehört und sie trifft sich jetzt mit der zum Tee und

01:00:21: bringt damit wiederum ihr Leben in Gefahr.

01:00:23: Sie plaudert jetzt nämlich ganz kurz mit ihr und dann sagt sie einfach gerade heraus,

01:00:28: was ihr anliegen ist, nämlich, dass sie Lebensmittel braucht für ihre Juden, weil die sonst

01:00:34: an Hunger sterben würden.

01:00:36: Und das ist halt auch so.

01:00:38: Also ich habe ja vorhin schon erwähnt, dass die Essensrationen bekommen.

01:00:41: Aber die bekommen halt eine Essensration, die so für eine Woche reicht.

01:00:47: Und diese Essensrationen sind aber für einen Monat.

01:00:50: Und um alles andere müssen die sich dann kümmern.

01:00:53: Die Baronin, die schaut sie jetzt an und die versteht es sofort und sagt halt eben auch,

01:00:59: dass sie ganz genau weiß, wie der Zustand gerade ist und dass sie ihr helfen möchte

01:01:04: und ihren Teil dazu beitragen möchte und dass Emilia zur Mühle gehen soll und wirklich

01:01:09: alles mitnehmen soll, was sie braucht.

01:01:11: Also keine Grenzen gesetzt und sie kommt dann auch mit einer Fuhre voller Getreide und

01:01:15: Kries zurück zur Fabrik.

01:01:17: Und Benzin, Brot, Mehlstoff oder Zigaretten, die müssen auch organisiert werden und das

01:01:24: bekommen sie in der Regel vom Schwarzmarkt.

01:01:27: Dafür macht einer der Juden namens Besky gefälschte Bezugsscheine.

01:01:34: Also damals war es so, dass es so Bezugsscheine gab für die Deutschen und damit konntest

01:01:39: du dir dann halt eben so Luxusgüter holen, wie eben zum Beispiel Zigaretten, Alkohol

01:01:44: und so weiter.

01:01:45: Und die fälschen das jetzt halt einfach, was sehr, sehr hilfreich war.

01:01:48: Auch die Wachmänner wurden bestochen oder bei Laune gehalten, also Oscar, der reist

01:01:56: jetzt ganz oft nach Krakau und allgemein, der ist auch sehr viel unterwegs, um eben

01:01:59: auch Besorgungen zu machen und bringt dann vodka und polnische Zigaretten mit und die

01:02:06: werden dann in so einem Lagerraum aufbewahrt.

01:02:09: Und Emilia, also für die war es halt auch wichtig, dass auch manchmal die Juden solche

01:02:17: Luxusgüter bekommen und die geht jetzt tatsächlich mithilfe von einem der Arbeiter, bricht sie

01:02:22: jetzt dort ein und klaut einige Flaschen und Zigaretten aus dem Lager und um vielleicht

01:02:27: ganz kurz zu veranschaulichen, wie krass das damals war, es gab nämlich damals eine Strafe

01:02:33: für einen gemeinsamen Diebstahl mit einem Juden und das war die sofortige Erschieße.

01:02:38: Also wenn die irgendjemand erwischt hätte, die wären halt beide sofort tot gewesen.

01:02:41: Was ich aber sehr spannend finde ist irgendwie, dass die ja schon, also diese Menschlichkeit

01:02:49: quasi, meinst du, das hat auch was mit Kooperation zu tun, also quasi so, dass wir, dass wenn

01:02:56: die Haltung von deinem Gegenüber so überzeugend ist, dass du dann quasi gar nicht kooperieren

01:03:01: kannst sozusagen, außer du bist halt jetzt, wie wir schon geredet haben, psychopathisch

01:03:04: oder halt komplett so, also auch dass die Baronen und so, also das ist ja auch genau das, die

01:03:11: meisten Menschen, die hatten diese Ideologie nicht, sondern hatten einfach nur Angst oder

01:03:16: und haben sich nicht getraut, was zu sagen.

01:03:17: Ja, ja, voll, es war ja auch so, dass nicht nur Juden, sondern auch Menschen, die Juden

01:03:23: gemocht haben, umgebracht wurden so.

01:03:25: Das Ding ist, ich habe letztens ein Buch gelesen auch von Rüdger Brekmann, ich habe es mir

01:03:31: angehört auf Audible und der spricht auch von Studien, die dann durchgeführt wurden,

01:03:37: um quasi rauszufinden, warum Menschen geholfen haben und warum sie nicht geholfen haben.

01:03:41: Und die ganze Zeit gab es so uneindeutige Ergebnisse, also es war tatsächlich oft unabhängig davon,

01:03:46: welche Religion man hatte, welche Weltanschauung man hatte und so weiter und so fort und er

01:03:51: findet dann Folgendes raus und zwar ist eine Gemeinsamkeit zwischen allen, die geholfen

01:03:56: haben, dass sie gefragt wurden.

01:03:58: Ja, das möchte ich nämlich sagen, da ich klingte nämlich gerade ein anderes, das war

01:04:02: im Grunde gut, ne?

01:04:03: Von Rüdger Brekmann?

01:04:04: Nee, nee.

01:04:05: Das war noch mal ein anderes Buch.

01:04:06: Wie heißt es?

01:04:07: Ja, das habe ich vergessen.

01:04:08: Dass das moralische selbst finden, da geht es irgendwie darum, also erst mal ranted er darüber,

01:04:14: warum so viele Leute ihr Potenzial verschwenden und meint damit Leute, die gut studiert sind

01:04:18: und dann an die Börse gehen.

01:04:19: Ich liebe Rüdger Brekmann einfach, ich finde die Typ so klasse.

01:04:22: Ja, und dann ist er halt auch so, ja, es gibt halt auch Zeros, also Leute, die eben keinen

01:04:26: brauchen, der sie danach fragt, sondern die halt aus Eigeninitiative gehen und dann gibt's

01:04:31: halt Leute, dann gibt's 1's und 2's und 3's, also du brauchst halt quasi einen, zwei oder

01:04:35: drei Impulse, um halt was zu tun und so.

01:04:37: Ja, aber ich weiß halt, das ist moralische Ambition, wie man aufhört sein Talent zu vergeuden.

01:04:42: Genau das.

01:04:43: Ja, das.

01:04:44: Und zwar lese ich gerade die seltsamsten Menschen der Welt, wie der Westen so seltsam

01:04:49: und erfolgreich wurde und das ist von Josef Heinrich und da oder Josef Heinrich, kann

01:04:56: ich nicht, keine Ahnung.

01:04:57: Und da geht's halt, da geht's um, und interkulturellen Vergleich von westlicher Psychologie und man

01:05:02: hat halt auch herausgefunden, der Westen ist zwar sehr individualistisch, so was die

01:05:05: Psychologie angeht, aber Menschen, also selbst im Westen richten sich nach, also zum Beispiel

01:05:11: wenn, wenn die Experimente machen sollen, sie sollen herausfinden, welche Linie ist länger

01:05:17: und es sind halt so zwei kurvige Linien und das ist irgendwie relativ einfach, dann neigen

01:05:22: Menschen im Westen eher dazu zu sagen, na die ist länger oder die ist länger, egal was die

01:05:25: IP sagt, also wenn jetzt irgendwie alle anderen sagen, nee die Kürzere ist länger quasi,

01:05:30: dann würde man auf seine eigene Meinung vertrauen, aber sobald das nicht mehr so ganz eindeutig

01:05:35: ist, wie unterschiedlich lang die sind und welche jetzt länger sind und welche nicht vertrauen

01:05:40: die einfach darauf, was die anderen gesagt haben, egal ob sie's wissen oder nicht.

01:05:42: Und es passiert halt im Westen genauso, es passiert in kollektivistischen Gemeinschaften

01:05:45: noch mehr, selbst wenn es halt der Unterschied sehr signifikant ist und das finde ich aber

01:05:51: auch spannend, weil das ja auch erklärt, erstens, wieso Ideologien entstehen, nämlich irgendjemand

01:05:56: sagt und die Leute folgen einfach, weil sie keine Meinung dazu haben, aber sobald halt

01:06:00: jemand mit einer anderen Meinung kommt und man das Gefühl hat, viele haben diese andere

01:06:04: Meinung, passiert's halt wieder umgekehrt und deshalb finde ich halt auch solche, und das

01:06:08: ist auch voll wichtig, finde ich, solche Umfragen zum Beispiel zu den Wahlen sind halt auch aus

01:06:12: der psychologischen Perspektive übelst problematisch, wenn man quasi sieht ja 25% AfD,

01:06:16: mit keiner Ahnung, was ich wählen soll, dass die Stärkstexepartei wird schon passen, also

01:06:20: das ist halt so voll, also das darf man irgendwie nicht unterschätzen, wie viel Menschen halt

01:06:25: so kooperieren und wie viel von dem, was wir quasi denken, was unsere eigene Entscheidung

01:06:29: ist, eigentlich damit zusammenhängt, was so von außen quasi so die Peer Group auch macht.

01:06:33: Ja voll, ist so, ist so, ich muss halt auch sagen, ich merke das halt auch voll oft

01:06:39: bei mir selber, also wenn ich jetzt irgendwie noch so keine ganz richtige Meinung zu irgendwas

01:06:44: habe und dann ist in meinem Freundeskreis die und die Meinung und dann kann's auch wirklich

01:06:48: nur darum gehen, finde ich jetzt dieses Bild schön oder nicht, dann bin ich so beeinflussbar,

01:06:54: also so und wenn ich mich aber dann wiederum sehr stark über irgendwas informiert habe,

01:06:58: dann ist es wiederum nicht so.

01:06:59: Ja.

01:07:00: Und das ist aber auch voll schön, weil ich auch gleichzeitig natürlich die Menschen in

01:07:03: meinem Umfeld sind mir sehr ähnlich, haben eigentlich auch ähnliche Werte und deswegen

01:07:07: denke ich auch, dass ich darauf vertrauen kann, so, also das ist auch irgendwie, also

01:07:12: es kann ja auch was erleichtern, das sein und natürlich kann es auch gleichzeitig sehr

01:07:16: problematisch sein, was wir jetzt auch an solchen Nazi-Ideologien sehen.

01:07:20: Ja, gleichzeitig ist es halt auch das, wie unsere, also wie die Menschheit generell

01:07:24: quasi überlebt hat, also es war sehr wichtig, dass sich das Gehirn an kulturelle Begebenheiten

01:07:30: anpasst und quasi nicht bei jedem gleich sich verknüpft, eben weil verschiedene Kulturen

01:07:35: halt verschiedene Traditionen haben, die da da, also zum Beispiel, wir alle, keiner von

01:07:41: uns weiß wie man ein Kühlschrank baut und trotzdem ist dieses Wissen einfach da, weil wir das

01:07:45: halt so aufeinander aufgebaut haben sozusagen.

01:07:48: Und es gilt halt auch so bei Indigenjäger und Sammlervölkern, die haben zum Beispiel

01:07:51: so ganz hocheffizientes Gift und das ist irgendwie, weiß nicht, man muss irgendwie verschiedene

01:07:57: Pflanzen kombinieren, dann muss man das in den Körper von den Affen machen, dann muss

01:08:01: man den Affen drei Tage vergraben und dann muss man das irgendwie nochmal aufkochen

01:08:04: und dann nochmal auf den Pfeil und dann schießt du da mit den Nase und das fällt innerhalb

01:08:08: von einer Sekunde einfach oben, weil es halt komplett vergiftet, das ist so das effektivste

01:08:12: Gift, was ist so oder auch diese Pyramiden, die gebaut wurden, was ist ja auch einfach

01:08:17: kollektives Wissen, was wir jetzt nicht mehr haben, was aber dadurch halt entstanden ist,

01:08:20: dass irgendwie jemand was weiterentwickelt hat, man hat das einfach übernommen und

01:08:24: dann hat man es hinterfragt, wenn man Zeit dazu hatte quasi.

01:08:27: Weißt du was ich meine?

01:08:29: Ja, Self, ich denke gerade, ich habe gerade bisschen auch drüber nachgedacht, dass ja

01:08:32: auch, also ich finde es einfach voll faszinierend, voll schön auch, ich finde auch irgendwie

01:08:37: fand ich es voll schön, wenn wir wieder viel mehr zu so kollektiven Wissen hingehen, das

01:08:40: ist ja auch so ein feministischer Ansatz, den zum Beispiel Emae Jauchork auch ganz

01:08:44: stark gemacht hat.

01:08:45: Vielleicht ist es aber halt nichts anderes, also rechte Ideologien sind auch nichts anderes

01:08:49: als kollektives Wissen.

01:08:50: Und unser Problem ist, dass wir quasi bei linken Gedanken gut so tun, als abstrational wäre

01:08:56: und individualistisch, was es aber halt nicht ist.

01:08:59: Also wir müssten halt auch einfach wieder die richtigen Geschichten erzählen, sag ich

01:09:01: irgendwie immer wieder.

01:09:02: Aber die Rechte erzählen.

01:09:03: So wie heute zum Beispiel die Nazi-Geschichte im Form von einer Heldengeschichte von Rettern,

01:09:09: so müssen wir Geschichten erzählen, oder?

01:09:11: Ja, genau das so.

01:09:13: Und halt auch viel mehr dieses, also wir müssen viel mehr wieder diese Geschichten erzählen,

01:09:16: wie Menschen sich helfen, weil Menschen helfen sich und es ist halt super.

01:09:20: Und das ist auch so ein Gedanke, den ich letztens hatte, quasi die, also gerade auch so in

01:09:24: der linken Bubble, ich bin auch manchmal echt abgefagt von der, weil ich finde, die ist

01:09:27: so moralisch überheblich manchmal.

01:09:29: Und es wird dann so, ja wir brauchen mehr Gemeinschaft, wir brauchen mehr Gemeinschaft

01:09:32: und gleichzeitig ist dann aber, wenn ich jetzt auf der Straße jemanden begegnet und ihn

01:09:36: sage, hey, x, y, z oder selber vielleicht unhöflich bin, kann ich dann erwarten, dass die Person

01:09:42: trotzdem höflich zu mir ist.

01:09:43: Nein, in der linken Bubble wird gesagt, wenn du scheiße zu mir bist, bin ich auch scheiße

01:09:46: zu dir.

01:09:47: Wo ich mir so denke, ja du willst mehr Gemeinschaftlichkeit, aber eben, dass die Leute dir mehr Gemeinschaftlichkeit

01:09:51: geben und nicht andersrum.

01:09:52: Quasi wir sagen so, nee, meine Wut ist berechtigt, deshalb halte ich mich jetzt auch wütend aggressiv,

01:09:57: aber die Wut von dem anderen ist ja genauso berechtigt seiner Perspektive nach.

01:10:00: Und das heißt quasi, wenn wir das aufbrechen wollen, dann müssen wir ja nicht nur von

01:10:04: den anderen verlangen, dass sie sich anders fallen, sondern auch uns selber auch anders

01:10:06: verhalten.

01:10:07: Weißt du, was ich meine?

01:10:08: Ja, ja, ich weiß, absolut.

01:10:09: Also da geht es ja genau darum, dieser, man sagt ja immer so schön, dieser Zirkel von

01:10:14: Gewalt oder Aggressivität, ne?

01:10:16: Ja.

01:10:17: So, natürlich ist es okay, wütend zu werden und so, aber du kannst halt nicht erwarten,

01:10:21: dass wenn du halt immer wütend auf alles reagierst, dass sich dann diese Wut irgendwann bricht,

01:10:27: sondern eigentlich um das zu brechen und um einander wieder näher zu kommen, was ja

01:10:30: eigentlich das Ziel ist.

01:10:31: Und ich glaube ja, dass die Leute sich bei uns anschließen, müssen wir schon auf Schritte

01:10:35: auf die zugehen.

01:10:36: Was jetzt nicht bedeutet, dass wir deren Ideologie annehmen, sondern dass sie wir sie abholen.

01:10:40: Ja.

01:10:41: Viele wollen halt eben nicht, dass die Rechten, also viele wollen den Rechten eins auswischen.

01:10:45: Weißt du, was ich meine?

01:10:46: Und sind so, ja, wir vernichten die, aber ich weiß halt gar nicht, was die sich darunter

01:10:48: vorstellen.

01:10:49: Das ist ja so, also es ist ja so total, genau so wie das halt manche, die feministisch sind,

01:10:53: halt dann irgendwie sagen, ja, ich hasse alle Männer und Männer sind scheiße, wo ich mir

01:10:56: so denke, ja, aber das ist auch nur die halbe Wahrheit.

01:10:58: Das ist halt genau die andere Hälfte der Wahrheit, die du jetzt hast.

01:11:00: Ja, voll.

01:11:01: Jetzt seid ihr beide so.

01:11:02: Ja, voll.

01:11:03: Also voll ist so.

01:11:04: Ja, das ist ja auch was, was ich immer wieder versuche, einem beizubringen.

01:11:06: Ja.

01:11:07: Aber was, also was auch, ja, schwierig.

01:11:11: Na ja, ja, schwierig, ne?

01:11:13: Alles sehr komplex.

01:11:14: In einer stürmischen Nacht, bei weit mehr als minus 30 Grad und starkem Gewitter, hört

01:11:22: Emilia jetzt plötzlich laute Schläge an der Tür.

01:11:26: Oskar, der ist mal wieder in Krakau und Emilia ist deshalb alleine in der Fabrik.

01:11:31: Allgemein ist die übrigens, vor allem in der Fabrik in Brünnlitz, eigentlich die, die

01:11:36: das fast alleine verwaltet, also Oskar ist sehr viel unterwegs.

01:11:39: Und Emilia, die fragt jetzt wer an der Tür ist und die antwortet jetzt eine sehr eindringliche

01:11:43: Stimme.

01:11:44: Frau Schindler, bitte öffnen Sie.

01:11:46: Ich muss unbedingt mit Ihnen reden.

01:11:47: Der Mann erklärt Emilia, dass er jüdische Arbeiter aus dem Steinbruch Ghol schau zu

01:11:53: einer Fabrik abtransportieren sollte.

01:11:55: Aber die Fabrik, die hat die Juden jetzt bei der Ankunft nicht angenommen, weil der Einmarsch

01:12:00: der Russen droht.

01:12:01: Und die Russen, die befreien ja die Juden und bringen gleichzeitig alle Deutschen um.

01:12:07: Und jetzt standen hunderte Juden in vier Waggons zusammengepfergt draußen in eisiger Kälte,

01:12:14: also kleine Erinnerung, wir haben minus 30 Grad oder noch mehr.

01:12:18: Der Mann, der fleht Emilia jetzt an.

01:12:20: Bitte Frau Schindler, wenn ich sie zurückbringe, werden sie erschossen.

01:12:24: Jeder von ihnen.

01:12:25: Emilia, die rennt jetzt sofort zum Telefon und bittet Oscar, die Juden annehmen zu dürfen.

01:12:30: Und der ist natürlich damit einverstanden und deswegen zieht sie jetzt gemeinsam auch

01:12:35: mit dem Ingenieur Schöneborn in die Kälte zu den Waggons.

01:12:38: Und wer außerdem auch noch dabei ist, ist ihre Nichte Trude, also die Tochter von der

01:12:44: Schwester von Oscar.

01:12:46: Und von ihr werden wir auch gleich noch was zu hören bekommen.

01:12:50: Der Lagerkommandant, der begleitet sie auch, also der von der SS.

01:12:55: Und die Türen des Waggons, die sind halt komplett eingefroren.

01:12:59: Und die versuchen, die jetzt aufzubekommen und nach einer ewig gefühlt langen Zeit bekommen

01:13:04: sie das auch hin.

01:13:05: Und der SS-Lagerkommandant, der tritt jetzt vor und möchte jetzt alle von den Juden,

01:13:11: die da in dem Waggons sind und noch leben, hinrichten.

01:13:14: Und Emilia, die kann es natürlich nicht zulassen, die stellt sich dem jetzt in den Weg und die

01:13:19: bleibt ganz hartnäckig.

01:13:20: Die versucht jetzt zu verargumentieren, dass wir wirklich jede Arbeitskraft brauchen

01:13:26: in der Fabrik, um so viel Munition wie möglich herzustellen und dass er das jetzt nicht verantworten

01:13:31: kann, dass er damit im Krieg schadet.

01:13:33: Und so lässt er endlich nach.

01:13:36: Das ist so schlau, weil sie einfach auch, also das ist ja auch so richtig, sie lässt sich

01:13:41: auf seine Perspektive auch so komplett ein.

01:13:43: Ja, genau.

01:13:44: Und er macht damit was Gutes, ohne es zu wissen.

01:13:47: Und das ist halt so, das ist so geil.

01:13:49: Das ist so schau einfach.

01:13:50: Das ist richtig gut.

01:13:51: Und ich habe ja eben gerade schon erwähnt, dass Tude mit dabei ist und Tude, von der hören

01:13:59: wir jetzt kurz einen kleinen Ausschnitt.

01:14:04: Kannst du sehen, was ich dir zeige?

01:14:07: So.

01:14:08: Und dann ziehen wir zu den Waggonskommand, da war ich dabei.

01:14:14: Was ich da gesehen habe als Kind, das habe ich nie, nie mehr vergessen.

01:14:24: Da ist dann der Dr.

01:14:27: Schüdeborn, hat einen Schweißbrenner geholt und mit dem hat er den Riegel aufgeschweißt

01:14:34: und hat den aufgemacht und dann ist die Tür endlich aufgegangen.

01:14:38: Ich habe nicht gewusst, sind das Tote oder sind das Lebende, weil die Lebenden haben

01:14:49: ausgeschaut, wie Skelette.

01:14:50: Teilweise waren sie an der Wand angefahren mit Haaren, mit der Haut.

01:14:58: Da hat sie dann die Miele warmes Wasser holen lassen, damit man die abtauern.

01:15:03: Und dann haben wir sie rausgeholt, aber nee, den Anblick, das war grauenhaft.

01:15:15: Wie viele haben davon überlebt?

01:15:18: 200.

01:15:19: Und es waren?

01:15:21: Ich glaube, es waren ungefähr doppelt so viele.

01:15:26: Das war jetzt eben, was ihr gesehen habt.

01:15:29: Das war ein Ausschnitt aus der ALD Mediathek, die für uns alle zugänglich ist, weil wir

01:15:38: GEZ Gebührenzahlen.

01:15:40: Dass ihr euch anschauen könnt und kurz davor spricht auch einer der überlebenden Juden

01:15:45: aus dem Waggon.

01:15:47: Er erzählt auch, dass die wirklich, die waren da halt wochenlang in diesen Waggons drin,

01:15:51: der eisiger Kälte.

01:15:53: Und die haben halt angefangen, einfach das Eis von der Wand und den Fenstern zu kratzen

01:15:58: und das zu essen, weil die hatten einfach gar nichts mehr so.

01:16:01: So lange auch?

01:16:02: Und das ist wirklich...

01:16:03: Boah, also auch alleine so die Beschreibung, dass die da, die waren da an der Wand angeforen.

01:16:08: Also das ist einfach grauenhaft so, grauenhaft.

01:16:13: Die Emilie, die sorgt jetzt dafür, dass alle, die gestorben sind in den Waggons, auf dem

01:16:19: Judenfriedhof begraben werden.

01:16:21: Und für die Überlebenden wurde jetzt ein Notlatzarett gebaut, wo die auch über zwei Monate bleiben

01:16:29: können und sich erholen können.

01:16:30: Und anfangs, da müssen die auch häppchenweise gefüttert werden, damit sie sich nicht verschlucken

01:16:35: und ersticken.

01:16:36: Und Emilie schreibt halt eben auch die Wissen gar nicht mehr, was es überhaupt bedeutet

01:16:40: zu essen, weil die halt über Wochen haben die ja gar nichts mehr bekommen und auch in

01:16:44: den Konzentrationslagern haben die ja nicht wirklich große Mahlzeiten bekommen, sondern

01:16:48: halt immer mal irgendwas.

01:16:50: Ja.

01:16:51: Inzwischen ist aber das Ende des Krieges in Sicht.

01:16:56: Die Befreiung oder vielleicht auch den Tod vor Augen, vertreiben sich die Männer jetzt

01:17:01: die Zeit damit, indem sie durch die Fabrik ihren und hier und da ein paar Schrauben nachziehen.

01:17:06: Noch immer hat die Fabrik keine einzige brauchbare Munition produziert und die Frauen in der

01:17:12: Fabrik, die stricken jetzt warme Kleidung aus der, aus diesen Kisten voller Wolle, die

01:17:18: ja noch dadurch, dass es davor eine Textilfabrik war, die dann quasi da noch rumlagen.

01:17:24: Voll schön, dass da noch Wolle war.

01:17:25: Ist ja voll gut für die.

01:17:26: Ja, da waren wirklich massenweise an Kisten.

01:17:29: Emilie hat auch gesagt, die hatten da wirklich, dass dadurch das halt davor, dass die auch

01:17:34: so Brennöfen und so was haben, die hatten es auch nie kalt.

01:17:37: Also das war richtig gut in der Fabrik, die auf jeden Fall, war für die auf jeden Fall

01:17:42: gesorgt.

01:17:43: Die Atmosphäre in der Fabrik, die ändert sich Freitagabend und zwar, wenn der Sabbat

01:17:48: beginnt und hier vermischen sich so unter die verängstigten Gebete, vermischen sich auch

01:17:54: hoffnungsvolle Gesänge und inzwischen ist auch der Zug, mit dem Emilie alle zwei Wochen

01:18:00: fährt, um Medikamente zu besorgen, immer voller mit Tschechen, Polen und sogar einigen Deutschen,

01:18:05: die vor den Russen fliehen.

01:18:06: Ah.

01:18:07: Im Mai 19, ja genau, also die Russen, die kommen jetzt quasi da.

01:18:10: Im Mai 1945, also wir sind jetzt wenige Tage vor Waffenstillstand, da marschieren die

01:18:20: russischen und amerikanischen Truppen in das Gebiet der Tschechoslova Kai ein.

01:18:24: Und die Sudetendeutschen, so werden die genannt, die wurden jetzt in Fiehwagons abtransportiert

01:18:30: und gezwungen, zu Fuß zur Grenze zu laufen.

01:18:32: Manchmal schleppte man sie auch in Konzentrationslager und hat sie verpflichtet, Erkennungsmarken

01:18:38: zu tragen.

01:18:39: Das war wirklich so, wie du mir, so ich dir.

01:18:42: Ja voll.

01:18:43: Und viele Tschechen haben jetzt aber gleichzeitig auch versucht, ihren Freunden zu helfen, weil

01:18:47: auch in dem Moment, als die Russen dort halt einmarschig sind, war ja noch gar nicht so

01:18:51: ganz klar, handelt es sich hier gerade wirklich um Nazis oder sind es halt Leute wie zum Beispiel

01:18:56: auch Emilie und Oskar.

01:18:57: Die Unterscheidung konnte man einfach zu dem Zeitpunkt noch nicht machen und einige der

01:19:01: Tschechen haben auch geholfen, wobei man auch sagen muss, einige der Tschechen waren vielleicht

01:19:05: auch selber Nazis.

01:19:06: Ja.

01:19:07: Aber so oder so den Nazis wollte niemand verzeihen.

01:19:10: Und dann am 8.

01:19:12: Mai 1945 wurde endlich der Waffenstillstand ausgerufen.

01:19:16: Und Oskar, der lässt jetzt Lautsprecher in der Fabrik installieren und versammelt jetzt

01:19:22: alle Juden und Nicht-Juden im großen Hof.

01:19:25: Er steigt jetzt die hohe Eisentreppe hinauf und hält eine Rede und er verkündet jetzt,

01:19:30: dass die Fabrik gestoßen wird und alle hingehen können, wo auch immer sie hingehen wollen.

01:19:36: Denn sie alle waren jetzt frei.

01:19:39: Der Krieg hatte ein Ende.

01:19:41: Und ich würde sagen, wir erzählen jetzt mal, was kurz nach der Rede passiert ist aus der

01:19:47: Perspektive von einem der überlebenden Juden, der hat nämlich in sein Tagebuch Folgendes

01:19:52: geschrieben.

01:19:53: "Trei unserer Leute stürzten aus den Reihen heraus, küsten ihn spontan und hoben ihn

01:19:59: auf die Schulter, wobei er, seine Frau und Mozzik, sich von unserer Gesinnung für sie

01:20:04: durch das nicht endenwollende Hochleben lassen überzeugen konnten.

01:20:07: Einer der Golischer Häftlinge dankte ihm und Frau Schindler für ihre Rettung aus dem

01:20:12: Waggons.

01:20:13: Eine Frau dankte ihm im Namen der Frauen, wussten doch alle Frauen, dass sie es ihm

01:20:18: und Frau Schindler zu verdanken hätte, wenn sie zusammen mit ihren Männern den Krieg

01:20:22: im Brünnlitz überleben konnten."

01:20:24: Also die sind wirklich, ich glaube, man kann sich das nicht vorstellen, wie glücklich die

01:20:29: waren.

01:20:30: Die Juden, die sind jetzt alle frei, aber das gilt jetzt erst mal nicht für Emilia und

01:20:35: Oskar, weil als Deutsche, die auch noch gute Beziehungen zu den Nazis gepflegt haben und

01:20:40: eine Rüstungsfabrik geleitet haben, müssen die jetzt vor den Russen fliehen.

01:20:44: Und das machen sie jetzt auch, also die ziehen jetzt erst mal mit einem Auto los und irgendwann

01:20:50: bekommen sie auch auf der Flucht den Tipp, dass sie sich doch Kleidung von Juden anziehen

01:20:53: sollen, damit sie nicht als Deutsche erkannt werden und auch das machen sie.

01:20:57: Und am Ende gelingt ihnen auch die Flucht.

01:20:59: Sie werden nicht von den Russen oder von irgendjemandem mehr schossen.

01:21:02: Und für sie geht es dann weiter nach Buenos Aires, wo sie neu anfangen möchten.

01:21:08: Und man muss jetzt dazu sagen, ich habe in der Erzählung einen großen Teil auch ausgelassen

01:21:15: und das ist Oskars Leben.

01:21:16: Wir haben ja eben Emilias Leben beschrieben und während Emilia sich in Brünnlitz vor

01:21:22: allem um die Juden gekümmert hat, hat er auch ein bisschen weiter sein Lebensmortokarpädie

01:21:28: gelebt und auch getrunken und Affären gehabt.

01:21:32: Und Emilia, die glaubt jetzt daran, dass sie in Argentinien endlich das Leben führen können,

01:21:37: dass sie sich so sehr wünscht und eben Seite an Seite sein können.

01:21:41: Und durch eine jüdische Organisation wie Naibi Rith kommen sie jetzt auch an eine kleine

01:21:47: Kinder.

01:21:48: Das fand ich ganz schön, weil sie hat auch Kinder geschrieben.

01:21:51: Ja, das heißt auch so.

01:21:53: Ja, das heißt auch so.

01:21:54: Man muss jetzt dazu sagen, dass es im Prinzip so ein kleiner Hof, also ein Zuland und Tieren,

01:22:00: das ist wie so eine Farm.

01:22:01: Nur halt der portugiesische bzw. in dem Fall spanische Begriff dafür.

01:22:06: Und dort halten sie ganz viele Hühner und Emilia, die liebt die Hühner, aber gleichzeitig

01:22:10: bleibt trotzdem auch die ganze Arbeit an ihr hängen.

01:22:12: Also Oskar, der ist die ganze Zeit irgendwie in der Stadt unterwegs und Emilia denkt,

01:22:17: der ist halt da die ganze Zeit am Feiern.

01:22:18: Später gibt es auch noch Hinweise darauf, dass er vielleicht nicht die ganze Zeit am Feiern

01:22:22: waren, aber klar ist auf jeden Fall, dass er auch dort eine Affäre eingeht.

01:22:28: Und er möchte jetzt auch irgendwann mal die Hennen, die Emilia ja so sehr liebt, aufgeben

01:22:34: und stattdessen Biesamratten züchten.

01:22:36: Das hat für ihn einen Grund.

01:22:38: Er möchte nämlich Pelz herstellen und das quasi als große Geschäftsidee verkaufen.

01:22:44: Und er ist halt da, also er möchte halt wirklich die ganze Zeit, wieso das große Geld machen

01:22:49: und wirtschaftlichen Erfolg bekommen und auch da kommen wir auf jeden Fall nachher nochmal

01:22:54: drauf zurück.

01:22:55: Das Ding ist, Emilia, die wehrt sich jetzt erstmal dagegen, weil sie hat halt eigentlich

01:22:59: keinen Bock jetzt Biesamratten zu züchten so.

01:23:02: Und sie weiß halt auch, dass die ganze Arbeit an ihr wieder hängen bleiben wird und irgendwann

01:23:07: mal gibt sie aber auch, weil sie sich denkt, okay, ihr Arbeitsalltag wird sich sowieso nicht

01:23:10: ändern.

01:23:11: Sie muss sich trotzdem den ganzen Tag um irgendwelche Tiere kümmern und um das Land.

01:23:14: Und dann kann sie sich halt auch um die Biesamratten kümmern.

01:23:17: Ja.

01:23:18: Und das Problem ist, letztendlich funktioniert es alles nicht und sie verschulden sich um

01:23:23: 360.000 Mark, also fast eine Viertelmillion Mark.

01:23:28: Und dann ist halt auch so ein bisschen so ein Geschmäckle, würde ich sagen, dass Emilia

01:23:34: halt nicht einmal so eine Pelzjacke sieht, aber plötzlich halt irgendwelche Affären

01:23:38: von ihm mit so Pelzmendeln rumlaufen.

01:23:40: Wow.

01:23:41: Natürlich an der Stelle, wir wissen, dass Pelz per See auch schon so ein eigenes moralisches

01:23:46: Thema ist.

01:23:47: Das fass machen wir jetzt nicht auf, aber dass ihr das wisst, wir verachten das natürlich

01:23:52: eigentlich.

01:23:53: So.

01:23:54: Oder ich habe jetzt auch in deinem Namen gesprochen.

01:23:56: Ja, ja, auf jeden Fall.

01:23:57: Ja, super.

01:24:00: 1956 erfahren sie jetzt aber vom sogenannten Lastenausgleichsgesetz in Deutschland und da

01:24:07: erkläre ich jetzt nicht im Detail, aber im Prinzip besagt es eigentlich, dass die Ausgleichszahlungen

01:24:11: bekommen für Kriegsschäden und Emilia und Oskar, die haben da Anspruch drauf.

01:24:16: Und Oskar, der bittet jetzt Emilia mehrfach mit ihm nach Deutschland zu reisen, aber

01:24:20: Emilia, die lässt sich jetzt nicht überreden und bleibt im Buenos Aires, also die möchte

01:24:24: dort einfach so bleiben und sie möchte nicht, gerade nicht wieder zurück nach Deutschland.

01:24:29: Sie fahren jetzt trotzdem gemeinsam zum Flughafen, doch auf der Fahrt redet sie kein Wort mit

01:24:34: ihm und eher auch kein Wort mit ihr.

01:24:36: Und als Oskar dann in das Flugzeug steigt, weiß Emilia noch nicht, dass er nie wieder

01:24:41: zurückkehren wird.

01:24:42: Auch von den 100.000 Mark Entschädigungen wird Emilia nicht auch nur eine Mark bekommen.

01:24:48: Stattdessen lässt Oskar sie mit einer Viertelmillion Schulden zurück auf einem hohe voller Arbeit

01:24:54: und einem Leben in einen Teil ein Eigenlinien.

01:24:56: Ich habe echt am Anfang gedacht, ob ich ein bisschen zu hart war zu ihm, aber er ist

01:24:59: einfach so Linda Rendings Ehemann 2.0.

01:25:01: Du hast jetzt gesagt, der hat sie nicht geschlagen.

01:25:04: Wissen wir das überhaupt?

01:25:05: Nee, er hat sie nicht geschlagen.

01:25:07: Okay, na gut.

01:25:08: Zumal ist der damals noch ganz normal war.

01:25:09: Ja, eben.

01:25:10: Er hat es schon geschlagen, oder?

01:25:12: Ich glaube nicht, ehrlich gesagt.

01:25:14: Also auch alleine, dass sie so überrascht war, dass er den SS Wachmann geschubst hat.

01:25:19: Ja, okay, stimmt.

01:25:20: Bricht für mich dagegen.

01:25:21: Sie erhält jetzt noch einige Briefe von Oskar und ich habe mir auch einen dieser Briefe

01:25:29: durchgelesen und er ist schon auch, also er ist, ich glaube er vermisst sie schon, weil

01:25:34: er ist auch so, er ist so ein bisschen irritiert davon, dass sie ihm nicht antwortet.

01:25:38: Die antwortet ihm nämlich nicht und er ist so, das ist doch so das Mindeste, was ich

01:25:41: erwarten kann oder nicht.

01:25:43: Und anfangs liest sie die Briefe auch noch, aber sie ist irgendwie so tief verletzt von

01:25:47: ihm, dass irgendwann mal die Briefe auch wirklich ungeöffnet im Feuer landen.

01:25:51: Also sie verbrennt einfach einen Brief nach dem anderen und teilweise liest sie sie auch

01:25:55: noch.

01:25:56: Emilia, die lebt hat jetzt ein sehr einsames Leben.

01:25:59: Sie hat Schulden, kein Geld und ihr Mann lässt sie alleine.

01:26:01: Und nach und nach verschwinden jetzt auch alle Arbeiter von ihrem Hof, die sie ja auch

01:26:05: nicht bezahlen kann und dann ist sie auch noch mit der Arbeit vollkommen alleine.

01:26:09: Die jüdische Organisation, von der wir vorhin schon gesprochen haben, die hört jetzt von

01:26:14: ihrer verzweifelten Lage und die organisieren jetzt, dass sie die Kinder verkaufen kann.

01:26:19: Dadurch ist sie dann schuldenlos, hat aber sonst nichts, aber sie bekommt jetzt auch so

01:26:23: ein kleines Haus in San Vincente mit so einem süßen Garten und Emilia kann dort jetzt noch

01:26:29: bis November 2000 dort leben.

01:26:31: Und sie beschreibt auch, dass sie es dort liebt, also sie pflanzt jetzt dort auch ein paar Bäumchen

01:26:34: und hält einige Rinder.

01:26:35: Und ich glaube, der Unterschied ist halt jetzt auch so, dass es erstens nicht so viel

01:26:40: Arbeit macht, aber sie vor allem auch, dass es halt ihr ist.

01:26:44: Also diese Kinder, die wurde halt noch mit ihm so gemacht und das ist jetzt halt wirklich

01:26:48: so ihr Lebensabschnitt.

01:26:49: Ja.

01:26:50: Und während Emilia irgendwie versucht, über die Runden zu kommen, laufen im Hintergrund

01:26:56: Verhandlungen über einen Film.

01:26:58: Bereits wenige Jahre nach dem Krieg hatte einer der geretteten Juden zu Oscar gesagt, dass

01:27:04: die Geschichte unbedingt verfühlt wird.

01:27:06: Also hat Oscar diese Geschichte auch an sich gerissen.

01:27:08: Nee, nee, nee.

01:27:10: Gebt er noch?

01:27:11: Den Oscar?

01:27:12: Der Oscar.

01:27:13: Nee, jetzt hör mal zu, das ist viel komplexer als du denkst, ne?

01:27:17: Also die Geschichte soll jetzt verfühmt werden.

01:27:20: Und Oscar, der schreibt jetzt einen Film-Regisseur und erzählt seine Geschichte, aber er erzählt

01:27:26: die komplette Geschichte, ne?

01:27:27: Also auch mit Emilia.

01:27:28: Also auch mit Emilia.

01:27:29: Genau, auch die mit Emilia.

01:27:31: Aber damals ist es noch undenkbar, ein Film über die Nazi-Zeit zu drehen, vor allem

01:27:36: ein Film, in der Deutsche als Gute dargestellt werden.

01:27:40: Das finde ich fair.

01:27:41: Und ja, aus Elf.

01:27:43: Und 1963, also ungefähr zehn Jahre später, hat dann ein amerikanischer Filmproduzent von

01:27:49: der Geschichte Wind bekommen.

01:27:50: Und zwar durch Paul de Pfefferberg, der Jude, von dem wir am Anfang schon gesprochen haben,

01:27:55: also der Oscar empfohlen hat, den Film zu, oder die Geschichte zu filmen.

01:27:59: Ja.

01:28:00: Und der hat ihn darauf aufmerksam gemacht.

01:28:02: Emilia, die unterschreibt jetzt einen Vertrag, der wird ihr zugeschickt und laut dem sie,

01:28:08: also laut dem bekommen sie und Oscar insgesamt 50.000 US-Dollar und 5 Prozent des Gewinns.

01:28:13: Also eigentlich ganz fair so.

01:28:15: Aber MGM, das ist die Filmproduktionsfirma, die legt jetzt das Projekt auf Eis, weil man

01:28:22: eben auch hier in den USA sich nicht vorstellen konnte, ein Film oder über gute Deutsche zu

01:28:25: drehen.

01:28:26: So.

01:28:27: Finde ich auch noch fair.

01:28:28: Ja, ich finde auch viel besser.

01:28:29: Ich finde es eher schäul.

01:28:30: Ich finde es eher schäul.

01:28:31: Ich finde es eher schäul.

01:28:32: Ich finde es eher schäul.

01:28:33: Ich finde es eher schäul.

01:28:34: Ich finde es eher schäul.

01:28:35: Ich finde es eher schäul.

01:28:36: Ich finde es eher schäul.

01:28:37: Ich finde es eher schäul.

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01:35:30: Durch den Film Schindlers Liste ist es jetzt aber so, dass zumindest unter den Juden, die sie gerettet hatte, bekannt wird, dass Emilia Schindler noch lebt.

01:35:39: Und so wird sie zwar übrigens niemals auch nur einen Cent sehen von dem Erlös von diesem Film, obwohl ihr eigentlich 6% Gewinn zu stehen.

01:35:48: Das ist übrigens auch so eine Sache.

01:35:50: Da werden dann auch Verhandlungen gemacht und so.

01:35:53: Und dann heißt es plötzlich dieser Film, der einen Umsatz hatte von mehreren Millionen, der hätte ja scheinbar keinen Gewinn erzielt, sondern irgendwie hätte sich das nicht aufgerechnet.

01:36:09: Da hatten die so einen Streit, so eine Verhandlung.

01:36:11: Und dann taucht so 3 Tage später ein Artikel von irgendeiner Zeitung auf, wo dann so drin steht, ja, der hat übrigens Verluste gemacht.

01:36:17: Es ist so ganz absurd.

01:36:19: Und naja, sie hat davon niemals einen Cent gesehen und Anerkennung hat sie auch nicht bekommen, auch vor allem nicht durch den Film.

01:36:26: Aber die jüdische Community weiß jetzt, dass Emilia Schindler noch lebt.

01:36:30: Und die Jüdinnen können natürlich die echte Geschichte von Emilia und Oskar Schindler erzählen.

01:36:36: Und das machen sie dann auch.

01:36:37: Und so erhält sie jetzt ganz spät in ihrem Leben und nach vielen Jahren voller Einsamkeit und finanziellen Sorgen doch noch Anerkennung.

01:36:44: In Rom trifft sie jetzt zum Beispiel den Papst und den Oberrabiner.

01:36:48: Sie erhält jetzt auch das Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland und das Argentinische Herr, das Erzir jetzt mit den Maiorden.

01:36:56: Sie erhält jetzt die israelische und argentinische Orden und auch Argentinische Ehrenbürgerschaft und noch viel mehr.

01:37:03: Also sie bekommt jetzt wirklich eine riesige, also sie bekommt jetzt ganz viele Auszeichnungen.

01:37:09: Und das ist natürlich auch ein sehr hohem Alter.

01:37:12: Und ich habe dir natürlich auch ein Bild von ihr mitgebracht.

01:37:15: Und man muss sagen, ich finde, sie ist irgendwie so eine richtig süße Oma geworden.

01:37:19: Ja, sie ist echt niedlich.

01:37:21: Sie hat so eine rosa Jacke an und ich glaube, sie sitzt im Rollstuhl, ist jetzt so weiße Haare und sie lacht richtig freundlich.

01:37:29: Ja, sie hat auch leider am Ende ihres Lebens noch einen Sturz gehabt und sich dabei die Hüfte gebrochen.

01:37:39: Und 2001, also am 5. Oktober 2001, stirbt Emilia jetzt im Alter von 94 Jahren

01:37:47: und damit ist unsere Geschichte über die vergessene Schindler zu Ende.

01:37:52: Schön.

01:37:54: Ich fand die Geschichte gar nicht so schlimm.

01:37:57: Also gar nicht so schlimm im Sinne von eher so ermutigend im Sinne von,

01:38:02: dass man auch in schlechten Zeiten halt, dass die Menschen, dass man das mit guten Menschen einfach,

01:38:08: also dass die Menschen einfach gut sein können, wenn man, also das nimmt mir so ein bisschen die Hoffnungstosigkeit.

01:38:15: Ja, verschön.

01:38:18: Ja, ich habe auch natürlich wie immer aus ein paar wunderschöne Worte für den Schluss aufgehoben.

01:38:24: Aber ja, wollte jetzt auch erstmal so deine Gedanken dazu hören.

01:38:28: Und irgendwie finde ich halt auch, also irgendwie ist es schon so eine ermutigende Geschichte, ne?

01:38:32: Ja.

01:38:33: Ja, dann, wenn du jetzt nicht nochmal was sagen möchtest, würde ich jetzt nochmal zu meinen allerletzten Worten kommen

01:38:40: und davor noch einmal darauf hinweisen, folgt uns doch gerne, bewertet doch gerne unseren Podcast,

01:38:46: guckt gerne mal auf Instagram oder TikTok vorbei bei PapasGonzerStolz.Podcast.

01:38:51: Wir freuen uns, wenn ihr euch auch in zwei Wochen wieder dazuschaltet.

01:38:55: Und jetzt kommen meine letzten Worte.

01:38:58: Was, wenn du der Mensch bist, der etwas verändern kann? Einfach, weil du gehört wirst.

01:39:05: Weil du Türen öffnen kannst, die für andere verschlossen bleiben.

01:39:09: Emilia und Oskar Schindler hatten all das.

01:39:13: Sie hatten das richtige Blut, die richtigen Beziehungen, die richtige Bühne.

01:39:18: Doch nie verloren sie ihren Mut und ihre Menschlichkeit.

01:39:22: Was, wenn genau das auch heute noch zählt?

01:39:26: Wie viele Leben könnten gerettet werden, wenn mehr Menschen mit Einfluss sich erinnern würden,

01:39:31: dass Einfluss auch Verantwortung ist?

01:39:34: Dass Verbindungen nicht nur Netzwerke, sondern auch Rettungsringe sein könnten.

01:39:39: Vielleicht braucht es gar nicht viel.

01:39:41: Vielleicht nur ein wenig von der Menschlichkeit, die noch übrig ist.

01:39:45: Ein bisschen Restwärme im richtigen Moment.

01:39:48: Ein bisschen Mut, den eigenen Status nicht nur für sich selbst einzusetzen, sondern für andere.

01:39:55: [Musik]

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